Weniger Stress im Handwerk – Wie ein Freiburger Glaser seinen Alltag digitalisiert Handwerk | 28.08.2023 | Pascal Lienhard

Niklas Czeranski, Markus Gentner und Tobias Weber Das Handwerk ditigalisieren: Niklas Czeranski, Markus Gentner und Tobias Weber von Flixworker

Handwerksmeister Markus Gentner war genervt. Im Büro musste er sich durch Mails quälen, Termine koordinieren, Rechnungen schreiben – und darum kämpfen, den Überblick zu behalten. Bis er mal zum Werkeln kam, dauerte es.  Um effizienter arbeiten zu können, hat er sich mit einem IT-Entwickler das Tool Flixworker ausgedacht. Gentner glaubt, dass auch andere Betriebe davon profitieren können.

Der Weg war vorgezeichnet: Markus Gentner ist Schreinermeister in vierter Generation. Vor rund 30 Jahren machte er sich selbstständig, heute führt er seine Freiburger Glaserei mit fünf Beschäftigten. Doch lange Zeit nervte ihn die komplexe Büroarbeit, er rang um Übersicht. „Ich war völlig gestresst“, sagt der 54-Jährige. Die Frage, die ihn umtreibt: Wie kann er seinen Betrieb digital besser organisieren, alles an einem Ort haben und Zeit sparen?

Mehrere Lösungsansätze verlaufen im Sand. Gentners Glück: Sein Mieter Tobias Weber ist IT-Entwickler. Sieben Jahre nach den ersten Überlegungen präsentieren sie nun – im Verbund mit Projektleiter Niklas Czeranski – das Organisationstool Flixworker. Bei der Glaserei Gentner arbeitet die Anwendung seit drei Jahren erfolgreich: Nach eigenen Angaben verzeichnet der Betrieb damit eine Produktivitätssteigerung von rund 30 Prozent. Einen Pluspunkt sieht Czeranski in der einfachen Nutzung: „Man kann schon nach ein, zwei Tagen einen Mehrwert generieren.“ Bei einer Pop-up-Innovation-Veranstaltung von Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG und Handwerkskammer präsentierte Gentner unlängst das Tool.

Über Flixworker kommunizieren Geschäftsführer und Mitarbeiter untereinander sowie mit Kunden. Mails werden automatisch in die Anwendung gespielt, die auf Flixworker formulierten Antworten gehen als Mail an den Kunden. Angelegte Vorgänge enthalten Informationen zum Projekt, auch per Mail mitgeschickte Dateien werden übernommen. Selbst Terminabsprachen laufen über das Tool. „Wir haben damit eine Organisationshilfe, die uns die Arbeit extrem erleichtert“, freut sich Gentner.

Auch Entwickler Weber ist vom Projekt überzeugt.  „Jetzt wollen wir, dass die Leute davon erfahren“, sagt er. Einige Kunden testen Flixworker bereits. Aktuell ist das Team auf der Suche nach weiteren Testbetrieben. Mit deren Rückmeldungen soll das Tool weiter verbessert werden.

Foto: © Flixworker