Kaffeeduft vom Rebberg: Eine Kaffee-Manufaktur der besonderen Art STADTGEPLAUDER | 27.12.2016

Aus einem Wirtschaftsgebäude eines Winzerhauses an den Kaiserstühler Rebbergen dringt köstlicher Kaffeeduft. Und der kommt nicht von frisch gemahlenen Kaffeebohnen, sondern von frisch gerösteten. Etwas außerhalb von Jechtingen betreibt Marco Burkhart auf dem elterlichen Weingut seit fünf Jahren eine Kaffeerösterei.
 

 
Viel Platz braucht er dafür nicht, sein Betrieb ist ja keine Großrösterei, soll es auch gar nicht sein. Der 39-Jährige, der das Röster-Handwerk nach einem Agrarmarketing-Studium, mehreren Berufsjahren und einer langen Reise durch Lateinamerika erlernte, spricht eher von einer Kaffee-Manufaktur. Denn zur Herstellung eines hochwertigen Produkts kommt es in seinem Metier neben Geduld und einer feinen Nase für die vielfältigen ätherischen Aromen auch auf Handarbeit und auf Fingerspitzengefühl an. Auf das Gespür für die richtige Rösttemperatur, das Timing für die optimale Röstdauer. Und für eine ausgewogene Mischung: Burkhart röstet in seinem 60 Jahre alten, traditionellen Trommelröster mit Gasfeuerung nicht nur sortenreine Arabica-Kaffees wie den bereits mit einer Goldmedaille prämierten »Caracal« oder »Kiboko«, sondern auch wohlschmeckende Blends wie etwa »Timila«, den Espresso-Testsieger von 2014.
 
Wenngleich immer noch überschaubar, befindet sich der Betrieb im Wachstum. Gingen im Jahr 2015 noch 23 Tonnen Kaffee durch seine Röstanlage, so waren es im laufenden Jahr schon 35 Tonnen. Marco Burkhart freut sich über diese Entwicklung, will aber niemals auf Kosten der Qualität expandieren.
 
Am liebsten würde er auf den umliegenden Flächen selbst Kaffee anbauen. Doch das geht trotz aller Sonnenstunden am Kaiserstuhl schon aus klimatischen Gründen nicht: Um zu gedeihen und die kirschförmigen Früchte mit dem bohnenförmigen Kern hervorzubringen, braucht die Kaffeepflanze eine ganzjährig gleichbleibend feucht-warme Temperatur von über 15 Grad. Und die gibt es nur im sogenannten Kaffeegürtel, der sich zwischen dem Äquator und den beiden Wendekreisen rund um die Welt erstreckt.
 
Aus mehreren Ländern dieses Gürtels bezieht Burkhart in direktem und fairem Vertragshandel die verschiedenen Rohkaffeesorten: die Bio-Plantagen seiner Vertragspartner befinden sich in Brasilien, Kolumbien, Guatemala, Kenia, Sumatra und Indien. Und er besucht sie regelmäßig. Nicht nur wegen der Qualitätskontrolle.
 
www.rösterei-burkhart.de
 
Text: Erika Weisser / Foto: © Breidenbach
 
 

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