CD-Rezi: „5. Dimension“ von Marteria Kultur | 22.11.2021 | Pascal Lienhard

Marteria

„Niemand bringt Marten um“ – ein Opener wie eine Kampfansage. Marteria, bürgerlich Marten Laciny, ist zurück und erklärt selbstsicher, dass er sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt.

Was auf den weiteren elf Tracks folgt, ist eine Tour durch verschiedene Themen, die den Rostocker Musiker umtreiben. Mal geht es um das Leben an der heimatlichen Ostsee („Strandkind“), mal um Erinnerungen an einen Besuch West-Berlins nach dem Fall der Mauer („Neonwest“). Ein Topos, auf den der Musiker auf „5. Dimension“ immer wieder zurückkommt: das Feiern.

Da ist es folgerichtig, dass das Album stark elektronisch daherkommt. Dennoch: Ausgelassene Partylaune mag größtenteils nicht so recht aufkommen. Dazu tragen die Texte zu viel Dunkelheit, die Sounds zu viel Schwere in sich. Besonders düster gerät das manisch-zugedröhnte „Traffic“ – gute Stimmung geht anders. Das Gesicht des arg derangierten Musikers auf dem Plattencover spricht Bände.

Mit Ausnahme des unnötigen Rohrkrepierers „Interstellar“ ist Marteria mit „5. Dimension“ eine weitestgehend homogene Platte gelungen. Die Stimmung, die er auf dem Longplayer heraufbeschwört, ist nicht jedermanns Sache. Aber auch das wird Marten nicht umbringen.

Marteria

Marteria
5. Dimension
Deutsch-Rap
 3 von 5 chilli-Schoten