CD-Tipp: Debütalbum "Wir sind" von LOKOMOTOR ist erfrischend anders Kultur | 28.01.2018 | Tanja Senn

Obwohl „Wir sind“ ihr Debütalbum ist, sind die fünf Musiker von LOKOMOTOR keine Unbekannten mehr. Als Support von Adel Tawil, Andreas Bourani, Mark Foster oder den Söhnen Mannheims erobern sie seit sieben Jahren die deutschen Bühnen. Doch das Quintett aus dem Norden Frankens wollte nichts überstürzen. So hat es eine Weile gedauert, bis die Jugendfreunde-Band – alle Mitglieder kennen sich seit dem Sandkasten – mit ihrem Erstling zufrieden war.

Das kann sie auch sein: Ihr „native speaking ghost pop“ bewegt sich im Spannungsfeld von mitreißender Energie und seufzender Melancholie. Manch ein Song erinnert dabei stark an Silbermond („Lass mich endlich los“), auch weil Rebekka Knoblichs klare, ausdrucksstarke Stimme der von Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß sehr ähnelt.

Dass LOKOMOTOR aber keineswegs einen Stil kopiert, zeigt die Bands mit Songs wie dem eindringlichen „Wanderer“ oder dem rockigen „Menetekel“. Die eingängigen Melodien kombiniert sie mit tiefgreifenden Texten, die sich erfrischend vom „Menschen Leben Tanzen Welt“-Einerlei abheben.

So wird das Album sicherlich nicht das letzte bleiben, was man von den Franken hört. Denn wie singt Knoblich: „Hallo Leben! Ich lauf dir entgegen. Ich will noch mehr.“

Foto: Lokomotor