CD-Tipp: Le Café Abstrait, Vol 11 Kultur | 04.08.2016

Es dauert nur kurz, die erste der drei CDs kommt in wenigen Schwüngen in einen Takt, der dich sofort mitnimmt, an den Strand vielleicht, es ist nicht der Atlantik, eher die Karibik, die Sonne wärmt die Seele und Marionneau durchwärmt den Geist.

Le Café Abstrait, Volume 11

Es war 1996, als der gebürtige Franzose und Wahl-Hamburger seine ersten chill-out-Nächte im legendären Mojo Club auf dem Kiez spielte. Manchen gilt der DJ daher als Erfinder des french-chillout. Da ist jedenfalls viel Sand unter den Füßen und viel geschmeidige Bewegung.

Jede CD hat ihr eigenes Signum: Sonne, Sonnenuntergang, Mond. Anfangs läuft Downbeat, der in Deep House abdriftet, dann leuchtet der Himmel, der Puls von Ibiza schlägt durch, immer mehr Kulturen und Einflüsse fließen zusammen, Künstler aus der ganzen Welt arbeiten im Café abstrait: Iraner, Russen, Europäer, Asiaten.

Man könnte eine Dramaturgie unterstellen, ohne die man nicht in den richtigen Fluss kommt. Sicher. Man kann aber auch einfach eine der drei Scheiben nehmen und irgendwo anfangen. Es dauert nur kurz, dann entschleunigt sich das Leben, es geht nicht um den schnellen Sex, es geht um stundenlange Verlorenheit im Hören, ein Trip – und den erlebt ja jeder so, wie er eben ist.

Text: Lars Bargmann