CD-Tipp: Waldo The Funk rappt vogelfrei Kultur | 13.08.2016

Lässige Sprüche, Wortwitz, doppelbödige Texte. So hat sich der Heilbronner Rapper Waldo The Funk eine wachsende Fanbase erspielt und Kontakte zu namhaften Produzenten aufgebaut. Die perfekte Grundlage für sein Debütalbum.

Domingo Vogel von Waldo the Funk

Das hat Felix Horn alias Waldo The Funk am 1. Juli veröffentlicht. Der Ex-Freiburger hat es „Domingo Vogel“ genannt. Eine Anspielung auf seinen entschleunigten Lebenswandel. Irgendwie ist bei Waldo wohl immer Sonntag – domingo.

Auch in Sachen Beats: Hochkaräter wie Dexter und Brenk Sinatra haben ihm erstklassige Stücke gezimmert. Meist düster und soulig, chilliges Tempo. Waldo flowt lässig drüber und erzählt von allem und nichts. Mal geht es um Konsumwahn, mal um Partys und Drinks, mal um Selbstzweifel.

„Häng mit uns wir sind King / Wer sagt, dass die Schule wirklich was bringt? … Scheiß auf Ausbildung, das bekommst du besser selber hin“, rappt Waldo. Wie das gehen soll, bleibt der „Würstchenmann“ schuldig. Mehr Tiefgang hat „Luft“. Da geht Waldo auf Sinnsuche und findet Klarheit.

Davon hätte die Platte mehr vertragen können. Inhaltlich vermisst man den roten Faden. Dass Waldo es kann, zeigt er im neblig-wabernden „Nachhauseweg“. Raptechnisch fliegt der Vogel zweifelsohne hoch.

Text: Till Neumann