„Freiburg neu sehen“ – 4 Fragen an Fiona Combosch Kultur | 20.09.2020 | Till Neumann

Chorleiterin Fiona Combosch

„Stadtraumlieder“ heißt ein neues Chorprojekt des E-Werks. 20 Lieder rund um Migration sind in einer App zu hören. Bei einem Audiowalk durch Freiburg können die Geschichten dazu entdeckt werden. Chorleiterin Fiona Combosch (41) erzählt, was es damit auf sich hat.

Frau Combosch, wie kam’s zu dem Projekt?
Jan F. Kurth und ich leiten den Südufer-Chor. Viele Mitglieder haben Migrationshintergründe. Ein Jahr haben wir an der Idee „Stadtraumlieder“ gearbeitet. Wir wollen mit der App zeigen, wo Migrationsgeschichte in Freiburg stattgefunden hat und sie durch Musik hörbar machen.

Dazu gibt’s sicher unzählige Orte.
Ja, es ist eine willkürliche Auswahl. Manche Lieder haben konkreten Bezug zu Freiburg, manches ergibt sich aus der Geschichte. Wir haben sie mit dem Chor an den jeweiligen Orten aufgenommen. Zum Beispiel ein Lied von Goran Bregovic´ an der Basler Straße 8, wo früher das jugoslawische Konsulat war.

Was für Lieder sind zu hören?
Es gibt zum Beispiel ein Stück einer portugiesischen Migrantin aus Freiburg. Aus dem Elsass haben wir ein Lied über die Heimat. Am Münster singen wir eine Komposition des Österreichers Paul Hofhaimer.

Sechs Lieder sind schon online.
Genau. Die weiteren folgen bis 2021. Noch sind nicht alle Aufnahmen im Kasten. Am 4. Oktober bieten wir ab 11 Uhr einen musikalischen Spaziergang mit dem Südufer-Chor an. 

Foto: © Marc Doradzillo