Liebe und Politik: Puls (EP) von Otto Normal Kultur | 13.06.2019 | Till Neumann

Anfang 2018 erschien das Album Wieder Wir von Otto Normal. Rund ein Jahr später bringt die Freiburger Indie-Pop-Band die nächste EP raus: Puls. Und die kann durchaus für Herzrasen sorgen.

Die Beats sind wuchtig, gespickt mit technischen Spielereien. Verzerrte Stimmen, wabernde Dancehall-Delays und dicke Bässe schieben nach vorne. Dazu gibt’s Rap und Gesang.
Textlich geht’s von Liebe über Politik bis zum Workalkoholic-Lifestyle. Beim Opener „Wenn Mona Lisa nicht mehr lächelt“ darf im Intro mitgesungen werden. Dann wird Gysi Kanzler und Dagobert Duck gibt einen aus. Das gleicht dem „achten Weltwunder“ und macht Spaß zu hören.

Liebesgeschichten gibt’s bei Otto Normal nicht zu knapp. In „Sieben Leben“ erzählen sie vom Absprung aus einer Beziehung. Mit Autotune toben sich die Jungs im Outro ordentlich aus. Der erste Teil des „Alles und Immer“-Beats könnte auch Madonna gefallen. Die Hook hat Radio-Potenzial.

Die sechs Tracks zeigen eine elektronischere Seite der Band. Gute Texte, markante Stimme, viel Energie. Der Mix aus Rap, Pop und Elektro klingt fresh. Wäre direkt das neunte Weltwunder, wenn das nicht auch im Radio läuft. 

Info

Live: Otto Normal spielen am 13. Dezember im Jazzhaus Freiburg