Politik und Punchline: Rapper Malik mit 18 neuen Tracks Kultur | 12.06.2018 | Till Neumann

„Ich in back“, meldet sich der Freiburger Rapper Malik zurück. 18 Tracks stark ist sein Album „Die Zukunft“. Die Gästeliste lässt aufhorchen: Gentleman, Richie Stephens, Megaloh, Celo & Abdi … Doch die Erwartungen werden beim Opener runtergeschraubt. 

Weder Beat noch Rap von „Auf alles geschissen“ reißen mit. Vergleiche wie „du bist ziemlich witzig hier wie ne Lachnummer“ erfinden das Rad nicht neu. Genau wie das „B****“ am Ende der Strophe. Als „Rohdiamant“ bezeichnet sich der Rollstuhlfahrer. Ungeschliffen klingt das in der Tat an einigen Ecken.

Zu sagen hat der SPD-Politiker dafür so einiges. In „Erlösung“ erzählt er von seiner schwierigen Geburt in Kabul. Wegen eines Genfehlers ist er an den Rollstuhl gefesselt. Der Taten­drang des Mannes ist dafür umso beachtlicher: Er war im Vorprogramm von Xavier Naidoo und legt nun sein zweites Album hin. Es mischt Rap, Trap und Reggae.

Neben Battletracks geht’s um Migration, Toleranz und Religion. Immer wieder positioniert sich Malik gegen Extremismus. Inhaltlich hat die Platte einiges zu bieten. Die technische Umsetzung ist jedoch ausbaufähig. Die prominenten Gäste unterstreichen das. Sie spielen dann doch ein paar Ligen höher.

Malik
Die Zukunft
Hares Records
2 von 5 chilli-Schoten