Elektro-Pop der Extraklasse: Roosevelt und Metronomy auf dem ZMF Kultur | 23.07.2019 | Philip Thomas

Zwei zum Preis von einem: Was in der Werbung funktioniert, klappt auch auf dem Zelt-Musik-Festival. Wenn allerdings Roosevelt und Metronomy hintereinander die Bühne betreten, ist nicht klar, wer in der Gleichung die Dreingabe ist. Sicher ist nur: Die beiden Indietronic-Größen brachten das klimatisierte Zirkuszelt am Samstag zum Kochen.

Den Auftakt der Indie-Combo macht Roosevelt alias Marius Lauber. Für sein aktuelles Album Young Romance tauschte der Kölner grelles Neonlicht gegen kalifornische Sonnenstrahlen. Das Ergebnis klingt sommerlicher als sein Debüt von 2016, auf dem Lauber mit Hits wie „Night Moves“ und „Hold On“ sein Gespür für Melodie und Rhythmus unter Beweis stellte. Im Gepäck hat der 28-Jährige heute das Beste aus beiden Platten: Das gut gefüllte Zelt schwoft und stampft zu elektronischen Klängen und gespielten Instrumenten.

Das Intermezzo vor Metronomy dauert nur kurz, schnell ist die Bühne für die Briten gerichtet. „Hoffentlich spielen sie die alten Sachen“, sagt noch ein Besucher bevor Frontmann Joseph Mount das Mikrofon ergreift. Der Wunsch wird erfüllt: „The Look“, „The Bay“ und „Reservoir“ bringen den Kritiker bald zum Tanzen. Der Sound wird schneller, die Baseline härter und die Hände gehen höher. Spätestens jetzt ist von der Klimaanlage im bis an die Decke erleuchteten Zirkuszelt nichts mehr zu spüren.

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Fotos: © Philip Thomas