Voll von der Rolle: Junge Talente in Sichtung Kultur | 26.05.2018 | Erika Weisser

Es ist 40 Jahre her, dass eine Handvoll junger Wilder die Medienwerkstatt Freiburg gründete. Es war die Zeit der Häuserkämpfe und anderer sozialer Bewegungen; der Anspruch der „Medis“ war es, mit eigenen Videofilmen in diese politischen Prozesse einzugreifen und „Gegenöffentlichkeit herzustellen“. Mit ihren riesigen Kameras tauchten sie auf jeder politischen Bühne auf, machten aus dem gefilmten Material richtig gute Dokumentationen: 1987 erhielt das Medienwerkstatt-Kollektiv den Dokumentarfilmpreis der deutschen Filmkritik.
Inzwischen sind sie, wie auch der immer noch existierende Medienwerkstatt-Laden in der Konradstraße, in die Jahre gekommen. Manche sind richtig bekannte Filmemacher geworden: Didi Danquart, Bertram Rotermund und Pepe Danquart; der es 1994 mit einem Kurzfilm gar zu einem der bisher drei deutschen Oscars gebracht hat.

Von Anfang an dabei war auch Wolfgang Stickel, der die Medienwerkstatt immer noch betreibt – wobei sich deren Betätigungsfeld im digitalen Zeitalter deutlich geändert hat. Jetzt gilt es, junge Talente zu entdecken und zu fördern, ihnen eigene Erfahrungen mit auf den Weg zu geben. Und manchmal sogar Geld: Seit 2001 veranstaltet er jedes Frühjahr das Schülerfilmforum, das Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit bietet, ihre Produktionen im Kommunalen Kino auf großer Leinwand vorzustellen. Und vielleicht einen der von Stadt und Sparkasse sowie vom RVF gestifteten Förderpreise zu ergattern. Die sieben besten aus den diesjährigen rund 50 Einreichungen wurden soeben ausgewählt, möglicherweise sind unter den Preisträgern ja zukünftige bekannte Filmemacher*innen.

Info

www.medienwerkstatt-freiburg.de
www.schuelerfilmforum.de

Foto: © ewei