Wissenswertes visualisiert – Atlas der Weltwunder Kultur | 08.05.2020 | Lars Bargmann

Buch Atlas der Weltwunder

Michałm Gaszynski hat seine 50 spektakulärsten Sehenswürdigkeiten der Welt zwischen zwei große Buchdeckel gepackt, teilweise herrlich illustriert, teilweise nachlässig bis fahrlässig lektoriert. Wenn im Beitrag zum World Trade Center etwa von den „tragischen Ereignissen des 11. September 2011“ geschrieben wird, dann wird der Leser, wenn er nicht schon verärgert ist, auch anderen Informationen – und aus vielen kleinen Informationsbissen besteht der schriftliche Teil des Werks – mit Misstrauen begegnen.

Die Auswahl der Weltwunder ist indes nachvollziehbar und gut, weil sie neben Erwartbarem (Oper in Sydney, Eiffelturm, Angkor Wat, Golden Gate, Machu Picchu) auch Überraschendes (Kaninchen- und Dingozaun, Habitat 67 in Montreal, Pentagon (wussten Sie, dass in dem Gebäude 26.000 Leute arbeiten und es sechs Postleitzahlen hat?) oder den weltweiten Saatguttresor auf Svalbard bereithält – die Samenbank für den Weltuntergang. Auch die Internationale Raumstation war Gaszynski ein Kapitel wert. Was ein Dingozaun im Atlas zu suchen hat? Der wurde von 1880 bis 1885 aus zwei Meter hohem Maschendraht auf einer Länge von 5614 Kilometern (!) quer durch den Südosten Australiens gebaut, um die dort grasenden Schaf- und Rinderherden vor Raubtieren zu schützen. Er ist damit der längste der Welt. Nicht das einzig Wissenswerte.

Buch Atlas der Weltwunder

Atlas der Weltwunder
von Michałm Gaszynski 
Verlag: Kosmos, 2020
136 Seiten,
gebunden
Preis: 30 Euro