Zu viele Lebenslügen: Das Vorspiel im Kino Kultur | 22.01.2020 | ewei

Eigentlich hat Anna ein gutes Leben. Sie arbeitet als Geigenlehrerin an einem Musikgymnasium, lebt mit ihrem Mann Philippe, der in einem eigenen Geschäft Musikinstrumente restauriert, in Liebe und Wohlstand – und hat einen einigermaßen musikalischen und pflegeleichten Sohn: Jonas.

Mit ihrem Kollegen, dem Cellisten Christian, hat sie insgeheim außerdem einen musikalischen Liebhaber. Die erfolgreiche bürgerliche Existenz ist indessen Fassade: Seit sie ihr entscheidendes Vorspiel verpatzte und ihren ehrgeizigen Traum von einer Violinistinnen-Karriere aufgeben musste, ringt sie mit Selbstzweifeln.

Und ist auf der Suche nach jemandem, den sie so aufbauen kann, dass ihr eigenes Versagen kompensiert wird. Als der talentierte neue Schüler Alexander in die Schule aufgenommen wird, sieht sie die Chance gekommen, sich endlich zu beweisen. Sie bedrängt den Jungen, will ihn zu dem machen, was sie nie war. Ausgezeichnetes Spiel von Nina Hoss – Goldene Muschel in San Sebastián.

Deutschland 2019
Regie: Ina Weisse
Mit: Nina Hoss, Simon Abkarian u.a.
Verleih: Port au Prince
Laufzeit: 90 Minuten
Start: 23. Januar 2020

Foto: © Port au Prince