chilli-Kandidaten-Check: Wer geht für Freiburg nach Berlin? Politik & Wirtschaft | 13.09.2017

Ihre Gesichter und Slogans sind überall auf Wahlplakaten in der Region zu sehen. Sechs Wahlkreiskandidaten kämpfen bei der Bundestagswahl am 24. September um die Stimmen der Freiburger. Welche Ziele haben sie für ihren Wahlkreis und was hat Freiburg davon, wenn sie in den Bundestag gewählt werden? chilli-Volontärin Valérie Baumanns hat bei den Kandidaten und Kandidatinnen der verschiedenen Parteiern nachgefragt:

CDU: Matern von Marschall

Geboren? 3. August 1962 in Freiburg
Wohnort? March-Neuershausen
Parteimitglied seit? 2003

Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen?

1. Starke Familien, gute Bildung: mehr Kitaplätze und ein klares, durchlässiges Bildungssystem. Wir brauchen Realschulen und eine duale Berufsausbildung genauso wie Gymnasien und eine exzellente Uni.

2. Ein starkes, stabiles und sicheres Deutschland im Herzen Europas. Große Herausforderungen wie Migration, Entwicklungspolitik, Terrorbekämpfung und Verteidigung können wir nur europäisch in den Griff bekommen. Und auch die Zukunftschancen können wir nur gemeinsam verwirklichen: Digitalisierung und Energiewende.

3. Die Globalisierung verantwortungsvoll gestalten. Der Rückzug in die Enge der Nationalstaaten, Abschottung und Protektionismus bringen den Menschen nichts. Sie sind vielmehr eine große Gefahr.

Was sind Ihre drei Ziele für Ihren Wahlkreis?

1. Der Freiburger Stadttunnel muss kommen. Wir haben geschafft, dass er höchste Priorität im Bundesverkehrswegeplan hat. Jetzt geht es um die zügige Planung: wenn die steht, kann das Geld vom Bund fließen.

2. Wir müssen schneller und mehr und preiswertere Wohnungen bauen. Deshalb: weniger planerische Hürden, mehr Stockwerke, modulare und serielle Bauweise voranbringen.

3. Freiburg muss sicherer werden. Die Sicherheitspartnerschaft mit dem Land ist ein erster, wichtiger Schritt. Wir müssen aber auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit voranbringen. Mit der Schweiz klappt das gut, mit Frankreich können wir noch mehr erreichen.

Was hat Freiburg davon, wenn Sie in den Bundestag gewählt werden?

Freiburg hätte einen engagierten Kämpfer für unsere Interessen in Berlin! Ich bin hier daheim und weiß, wo der Schuh drückt. Und: Meine Arbeit im Umwelt- und Europaausschuss passt gut zu Freiburg.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Freizeit ist für mich eher ein Fremdwort geworden. Deshalb verbringe ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie und guten Freunden. Zur Fitness und Entspannung: Joggen an der Dreisam, Wandern am Schauinsland, Gartenarbeit daheim. Im Winter Langlauf am Notschrei und Alpinski am Fahler Loch.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?

Nun, die Monate im Sommer und Herbst 2015 mit den Hunderttausenden Flüchtlingen waren für uns alle, auch im Bundestag, eine gewaltige Herausforderung und auch eine emotional große Anspannung. Ich finde, wir haben diese enorme Belastung gerade dank zahlloser Ehrenamtlicher großartig bewältigt, aber es bleibt noch sehr viel zu tun: wir müssen die Integration der hier Schutzberechtigten vorantreiben und alle, die kein Bleiberecht haben oder Straftaten begehen wollen konsequent abschieben.

SPD: Julien Bender

Geboren? 13. Mai 1985
Wohnort? Freiburg, die schönste Stadt in Deutschland
Parteimitglied seit? 2004

Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen?

Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt und trotzdem entscheidet die Herkunft bzw. der Geldbeutel der Eltern noch maßgeblich die Zukunft der Kinder. Das muss sich ändern, deshalb mache ich Politik. Mehr Chancengleichheit schaffen heißt für mich: mehr Investitionen in Bildung, von der Kita bis zur Hochschule/ zum Meisterbrief; eine engagierte Wohnungspolitik gestalten und Familien so unterstützen damit Familie und Beruf besser unter einen Hut passen.

Was sind Ihre drei Ziele für Ihren Wahlkreis?

Bezahlbares Wohnen durch eine Stärkung genossenschaftlicher und kommunaler Wohnbauunternehmen; Familien stärken durch gebührenfreie und qualitative Betreuungsplätze und natürlich den Freiburger Flair nach Berlin bringen 😉

Was hat Freiburg davon, wenn Sie in den Bundestag gewählt werden?

Wir Politiker müssen wieder lernen anders zu kommunizieren und das heißt vor allem auch mehr zuhören. Ich will die vielen Ideen, Sorgen, Wünsche und Lebensweisen in unserem vielfältigen Wahlkreis nach Berlin tragen. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt und trotzdem entscheidet der Geldbeutel der Eltern maßgeblich über den Bildungserfolg der Kinder. Das sieht man auch in Freiburg. Deshalb ist es mir persönlich so wichtig, mich für Bildung, Stärkung von Familien und bezahlbaren Wohnraum im Bundestag einzusetzen. Jetzt hat Freiburg die Chance mit der Erststimme (also über das Direktmandat) einen jungen und engagierten Kandidaten nach Berlin zu schicken und dort für frischen Wind zu sorgen, denn Kerstin Andreae ist mit Listenplatz eins bereits über die Grüne-Liste sicher in Berlin.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Wenn ich mal wirklich Zeit habe, dann gehe ich gerne mit Freunden am Schluchsee angeln. Auch wenn ich da meistens nicht so erfolgreich bin, ist so ein Tag auf dem Wasser Entspannung pur. Ansonsten koche und esse ich – auch wenn man es mir nicht unbedingt ansieht – gerne. Ansonsten ist Sport jeglicher Art super, egal ob mit dem Snowboard, Wandern, Joggen auf meiner Hausstrecke an der Dreisam oder beim Sport Club zuzuschauen.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?

Das Leben besteht aus sehr vielen Herausforderungen oft auch sehr persönlichen. Das klingt vielleicht etwas abgedroschen, aber die Nominierung zur Bundestagskandidatur (im November habe ich mich gegen drei Mitbewerber durchgesetzt) und seit dem der Wahlkampf, ist sicherlich eine der größten Herausforderungen. Man hat nicht nur einen Termin nach dem anderen, muss sich ständig in neue Themen einarbeiten und viel aufnehmen. Immer wieder sprechen mich Leute darauf an, wie groß doch die Fußstapfen von Gernot Erler sind, in die ich da trete. Aber mir ist es wichtig zu zeigen, dass so ein Wandel zwar groß und mit viel Ungewissheit verbunden ist. Wenn man ihn mutig angeht, er aber auch viele Chancen mit sich bringt.

Bündnis 90/Die Grünen: Kerstin Andreae

Geboren? 21. Oktober 1968
Wohnort? Freiburg und Berlin
Parteimitglied seit? 1990

Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen?

1. Ich möchte, dass wir unsere Erde nicht zerstören, sondern für nachfolgende Generationen erhalten, denn es gibt eben keinen Planet B. Das scheint so selbstverständlich, und doch ist auch Deutschland weit entfernt davon, endlich umzusteuern und die Energie-, Mobilitäts- und Agrarwende ernsthaft anzupacken. Die Bundesregierung befindet sich in Sachen Umwelt- und Klimaschutz im Tiefschlaf. Deutschlands CO2-Ausstoß steigt weiterhin an und unsere Natur leidet spürbar unter den Folgen der industrialisierten Landwirtschaft. Insektensterben, Nitrat im Grundwasser, zunehmende Extremwetter – all das bereitet mir große Sorgen. Ich möchte mich darum kümmern, dass die Politik endlich handelt, darum braucht es uns Grüne in der Regierung.

2. Ich möchte Menschen für Politik begeistern, für Engagement und Teilhabe. Das heißt, dass es uns gelingen muss, insbesondere jungen Menschen Gestaltungsmöglichkeiten zu öffnen und zu zeigen: Politik kann und will wirklich etwas verändern und politisches und auch zivilgesellschaftliches Engagement kann ganz konkret etwas bewirken. Die zunehmenden Parteieintritte in den letzten Monaten sind ein tolles Zeichen!

3. Ich möchte, dass Raum für Visionen bleibt und geschaffen wird. Denken heißt immer auch, das Bestehende in Frage zu stellen und neue Antworten jenseits gewohnter Strukturen zu entwickeln. Das ist die Grundlage für eine zukunftsfähige Wirtschaft, eine progressive Politik und eine forschungsstarke Wissenschaft. Ich möchte, dass in Deutschland eine Kultur der Offenheit und Kreativität gepflegt wird und neuen Ideen eine echte Chance gegeben wird. Das fängt in der Schule an, die zum kritischen Denken befähigen muss, und zieht sich durch bis zur Wertschätzung und Absicherung von Unternehmensgründer*innen und zur Förderung von Forschung, Kunst und Kultur.

Was sind Ihre drei Ziele für Ihren Wahlkreis?

1. Wirtschaft kann Klima. Meine vielen Besuche bei Unternehmerinnen und Unternehmern in Freiburg zeigen mir deutlich, dass große Teile der Wirtschaft begriffen haben, dass wir nur dann eine Chance haben, wenn wir Umweltthemen aufgreifen und sie nicht gegen die Wirtschaft stellen. Es ist genau diese Herausforderung, also gut zu wirtschaften, ohne unsere Umwelt substantiell zu beschädigen, die nur mit uns Grünen gemeistert werden kann. Denn die Unternehmen brauchen hier die Unterstützung durch die Politik wie auch klare Leitplanken, die den Schutz der Umwelt sicherstellen.

2. Auch in Freiburg suchen die Unternehmen in allen Bereichen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben unserer humanitären Verantwortung ist es auch für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region wichtig, dass wir weiterhin die geflüchteten Menschen, die zu uns kommen, willkommen heißen. Ich freue mich, dass ich in einer Region lebe, die deutlich macht, wie Integration funktioniert. Dutzende südbadische Unternehmerinnen und Unternehmer, besonders aus dem Mittelstand und Handwerk, haben mir im letzten Jahr jedoch von Auszubildenden und Mitarbeiter*innen berichtet, denen tragischerweise die Abschiebung droht oder die sogar bereits in ihre Heimatländer zurückgeschickt wurden, obwohl die Unternehmen dringend auf diese Fachkräfte angewiesen sind und sehr zufrieden mit ihrer Arbeit und Integrationsleistung waren. Das darf so nicht weitergehen, wir brauchen endlich ein Einwanderungsgesetz, das einen Spurwechsel vom Asyl- ins Arbeitsmigrationsrecht ermöglicht.

3. Mir ist für meinen Wahlkreis wichtig, dass wir uns nicht aus der Verantwortung stehlen. Wir sind verantwortlich für das gemeinsame Dach Europa. Hier ist es uns in den vergangenen Jahren, insbesondere nach der Finanzkrise, nicht gelungen, deutlich zu machen, dass Europa mehr ist als eine Währungsunion. Es ist, wie auch in der Region, der soziale Kitt, der Europa zusammenhält. Die Region Freiburg hat aufgrund der direkten Nachbarschaft zu Frankreich hier schon immer eine besondere Rolle gespielt. Daran möchte ich mitarbeiten, dass wir diese Rolle weiterhin ausfüllen und ein deutliches pro-europäisches Signal senden.

Was hat Freiburg davon, wenn Sie in den Bundestag gewählt werden?

Ich sitze seit 2002 im Bundestag und bringe daher viel Erfahrung mit. Ich war hier in Freiburg als Stadträtin aktiv und habe den kommunalpolitischen Bezug nicht verloren. Nach einigen Lehrjahren, die alle neuen Bundestagsabgeordneten hinter sich bringen müssen, kann ich nun seit vielen Jahren eine effektive Politik für die Region machen und ich bin eine starke Stimme in Berlin, die die Belange von meinem Wahlkreis deutlich machen kann.

Für Freiburg und das Umland ist es schon deshalb gut, wenn ich im Bundestag bin, weil ich eine Frau bin. Das ist schade, eigentlich sollte es längst selbstverständlich sein, dass mehr Frauen Politik machen. Wieder mal steht in Freiburg nur eine Frau zur Wahl, die anderen Parteien haben es versäumt, an diesem Umstand etwas zu ändern.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich jogge sehr gerne und kann mich dabei gut erholen. Meine Wegstrecke führt entlang der Dreisam und immer wieder wird mir dabei diese erstaunlich hohe Lebensqualität deutlich. Mit meinen Kindern bin ich gerne am Wasser, im Schwimmbad, an Seen, am Meer.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?

Größte Herausforderungen gibt es viele, aus dem aktuellen Wahlkampf eine davon: Immer wieder eine große Herausforderung ist es, dabei ruhig zu bleiben, wenn die AfD mit ihren einfachen Parolen versucht, finanziell schwache Gruppen gegeneinander auszuspielen und mit einer ausländerfeindlichen Grundhaltung Stimmung zu machen. Nichts brauchen wir weniger als herablassende Stimmungsmache auf Kosten der Schwächsten. Dennoch ist es mir ein Anliegen, hier nicht plump dagegen zu poltern, obwohl mir gelegentlich die Galle hochkommt.

Die Linke: Tobias Pflüger

Geboren? 1. Februar 1965 in Stuttgart
Wohnort? Merzhausen / Berlin / Tübingen
Parteimitglied seit? 2008

Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen?

1. Keine Waffen und Soldaten in alle Welt. Deutschland ist weltweit nach wie vor in der Spitzengruppe der Waffenexporteure. Alle bisherigen Bundesregierungen haben Rüstung selbst in direkte Kriegsregionen geliefert, so in die Türkei oder Saudi-Arabien. Da werde ich genau hinschauen. Ich will damit Schluss machen und damit auch eine der größten Fluchtursachen beenden.

2. Soziale Gerechtigkeit: Deutschland ist ein reiches Land. Aber ist dieser Reichtum extrem ungerecht verteilt. Diejenigen, die tagtäglich diesen Reichtum produzieren, die Beschäftigten in diesem Land, erhalten nur wenig vom Kuchen. Was wir brauchen ist einen höheren Mindestlohn, ein Ende von Leiharbeit und anderen prekären Beschäftigungsformen, ein Ende des menschenunwürdigen Hartz IV-Systems, eine höhere Besteuerung der Hyper-Reichen in diesem Land und eine Mietpreisbremse, die ihren Namen wirklich verdient.

3. Gemeinsam Aufstehen gegen Rechts: wir brauchen gesellschaftliche Mehrheiten gegen die Hetze von AfD, PEGIDA und Co. Es muss Schluss sein insbesondere mit antimuslimischen Rassismus und dem Hass gegenüber Geflüchteten! Viele Menschen im ganzen Land (und auch besonders in Freiburg) waren und sind solidarisch, haben gespendet, haben mitangepackt und sich gegen Rechts engagiert, das ist gut so. Darauf baue ich und nicht auf irgendwelche unmenschlichen Obergrenzen.

Was sind Ihre drei Ziele für Ihren Wahlkreis?

1. Mieten runter – sozialen Wohnungsbau massiv ausbauen und vor allem in öffentlichen und kommunalen Wohnungsbestand setzen: die hohen Mieten sind seit langem ein Thema für große Teile der Bevölkerung in Freiburg. Manche zahlen ca. die Hälfte des Einkommens für die Miete, da ist die Stadt trauriger Spitzenreiter. Wohnen ist Menschenrecht und ich werde mich im Bundestag – wie die gesamte LINKE – für eine Mietpreisbremse einsetzen, die ihren Namen verdient hat, im Gegensatz zum löchrigen und intransparenten Konstrukt der SPD. Mieter*innen müssen z.B. wissen, wie hoch die Vormiete war. Ebenfalls skandalös ist der Rückstand beim Wieder-Ausbau des sozialen Wohnungsbaus; die Sozialbindungen von Sozialwohnungen dürfen nicht einfach so auslaufen. Wir brauchen mehr Wohnungen, insbesondere im kommunalen und öffentlichen Bereich.

2. Freiburg abrüsten: auch hier, bei uns, wird für die Rüstungs- und Waffenindustrie produziert und geforscht. Das muss ein Ende haben. Ich unterstütze es, wenn StudierendenvertreterInnen ein Ende dieser Forschung an der Albert-Ludwigs Universität fordern. Mit Northrop Grumman LITEF, Siemens oder dem Ernst-Mach-Institut haben wir entsprechende Player der Rüstungsindustrie in der Stadt. Ich setze auf Konversion, also Umwandlung von militärischer in zivile Forschung. Die dortigen Beschäftigten haben die entsprechende Qualifikation allemal und es würde Freiburg als eine der „Mayors for peace“-Städte sicherlich gut zu Gesicht stehen.

3. Gemeinsam gegen gesellschaftliche Rechtsentwicklung. In Freiburg gibt es bereits viel Widerstand gegen Worte und Taten von rechts. Der örtliche AfD-Kandidat postet auf Facebook im Nazi-Sprech: „Wollt ihr die totale Massenzuwanderung?“ – dagegen werden wir auch in Zukunft Widerstand leisten. Aber das ist nicht alles. Die Regierenden haben mehrere Asylpakete verabschiedet und damit das Grundrecht auf Asyl ausgehebelt. SPD und Grüne sind leider vorne mit dabei, wenn es um Abschiebungen geht. Ich lehne Abschiebungen ab und unterstütze die, die sich dem aktiv entgegenstellen. Auch von Freiburg wird abgeschoben, (stellvertretend) sei an das Schicksal der achtköpfigen Familie Ametovic erinnert, die nach Serbien abgeschoben wurde. Länder wie Afghanistan als ‚sicheres Herkunftsland‘ einzustufen, ist menschenverachtend.

Was hat Freiburg davon, wenn Sie in den Bundestag gewählt werden?

Eine klare Stimme für diejenigen, die (politisch) benachteiligt werden. Grüne und SPD blinken gerne – gerade auch in Freiburg – links, biegen aber nach der Wahl regelmäßig rechts ab. So sind alle anderen bereit mit Merkel / Seehofer zu regieren. Mit mir im Bundestag für Freiburg gibt es die Möglichkeit, von links Druck zu machen für konsequent soziale, friedliche und antirassistische Politik, Freiburg könnte durch ein gutes Zweitstimmenergebnis der LINKEN einen Abgeordneten hinzugewinnen. Die Chancen stehen durch meinen Listenplatz nicht schlecht.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Derzeit gibt es wenig Freizeit. Ich mache gerne Ausflüge, mit der Bahn, oder auch gerne mit dem (neuen) E-Bike oder dem E-Roller. Ansonsten lese ich gerne und viel. Auch zu einem feinen Essen – zusammen mit Freund*inn*en – sage ich nicht nein.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?

2004 wurde ich von der damaligen PDS angesprochen, ob ich als Parteiloser für das Europäische Parlament kandidieren wolle, Ich habe damals zugesagt und war dann 5 Jahre dort aktives Mitglied. Diese Lebensumstellung zu schaffen, trotzdem „normal“ zu bleiben und aktiv für die Menschen da zu sein, war eine echte Herausforderung.

FDP: Adrian Hurrle

Geboren? 07. Juli 1986 in Konstanz
Wohnort? Freiburg
Parteimitglied seit? 2002

Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen?

Offenes Europa und Stärkung der europäischen Werte, Generationengerechtigkeit, faire Besteurung durch Abschaffung des Solidaritätszuschlags und Absenkung der Einkommenssteuer

Was sind Ihre drei Ziele für Ihren Wahlkreis?

Verbesserung der Infrastruktur, Ausbau der Glasfasernetze, Schaffung eines Start-up freundlichen Klimas

Was hat Freiburg davon, wenn Sie in den Bundestag gewählt werden?

Bessere Bildung für die Schülerinnen und Schüler, sowie für die Studierenden durch Aufhebung des Kooperationsverbotes und endlich Schaffung von Chancengerechtigkeit

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

In die Natur rausgehen und Rennrad fahren, sowie Tennis spielen beim Polizeisportverein Freiburg und natürlich Politik

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?

Mein Studium der Zahnmedizin. Es vereint Praxis und Theorie und hat mich so manche Nacht gekostet. Zusätzlich die Arbeit neben dem Studium, um Geld für das selbige zu finanzieren und es aus eigener Kraft zu schaffen.

AFD: Volker Kempf

Geboren? 6. Oktober 1968
Wohnort? Breisach am Rhein
Parteimitglied seit? März 2013

Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen?

1. Die Zukunft der 2015 von Frau Merkel begonnene Politik der Massenzuwanderung ist die entscheidende Frage bei dieser Bundestagswahl. Massenzuwanderung und Sozialstaat schließen einander aus. Die Sicherheitslage leidet. Deutschland kann auch nicht Afrika retten, indem Afrika nach Deutschland kommt. Die Grenzen sind zu sichern nach australischem Vorbild, nur dann wird der Bevölkerungsdruck nach Deutschland rapide abnehmen.

2. Der Euro ist als Einheitswährung gescheitert, er spaltet Europa sogar. Für einige Regionen ist der Euro zu hart, die Wirtschaft leidet, die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch. Das gilt für Griechenland, aber auch andere Mittelmeerstaaten. Folglich ist das Euro-Abenteuer geordnet zu beenden.

3. Die Windkraftnutzung sollte zum Auslaufmodell werden, da sie teuer ist, die Landschaft verschandelt, unzuverlässig Strom liefert und für Greifvögel und Fledermäuse sogar tödlich ist.

Was sind Ihre drei Ziele für Ihren Wahlkreis?

1. Die grenzenlose Zuwanderungspolitik bürdet der gesamten Region Freiburg viel auf, sie muss durch sichere Grenzen und eine Rückführungskultur korrigiert werden. Dann wird Freiburg sicherer, der Wohnungsmarkt entspannter.

2. Eine durchgehende Eisenbahnverbindung von Freiburg über Breisach nach Colmar wäre eine tolle Infrastrukturmaßnahme, für die ich mich intensiv einsetzen möchte.

3. Der Widerspruch, auf deutschen Atomstrom zu verzichten und Atomstrom aus anderen EU-Staaten einzukaufen, wäre durch einen Austritt aus der EU aufzulösen. Alles andere wäre inkonsequent.

Was hat Freiburg davon, wenn Sie in den Bundestag gewählt werden?

Da ich als Kreisrat selbst aus der Kommunalpolitik komme, würde ich die Folgen der Bundespolitik für die Stadt Freiburg und die Umlandgemeinden immer im Blick behalten. Die Kommunen dürfen nicht zum Notnagel einer verfehlten Bundespolitik werden.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Lesen oder etwas mit der Familie unternehmen.

Was war bisher Ihre größte Herausforderung?

In politischer Hinsicht war das 2014, mit wenig Mitteln und Strukturen mussten Kommunalwahlen und Europawahlen gleichzeitig bestritten werden. Dies gelang mit einiger Anstrengung. Das Thema Euro-Rettung konnte dagegen gut eingebracht werden. Bei diesem Wahlkampf ist das anders. Es sind diejenigen Probleme wohl die größte Herausforderung, über die kaum gesprochen wird. Das ist nach meinem bisherigen Eindruck der Islam, aus dessen Kulturkreis vor allem die Zuwanderung stattfindet.

Fotos: © Matern von Marschall, © Julian Bender, © Kerstin Andreae, © Adrian Hurrle, © Tobias Pflüger, Fotostudio Kessler, iStock.com