Rasantes Wachstum stellt AHP Merkle vor Herausforderungen STADTGEPLAUDER | 05.12.2016

Volle Auftragsbücher und ein Umsatz auf Rekordniveau: Der Hydraulik-Spezialist AHP Merkle will in diesem Jahr seinen Umsatz um rund zehn Prozent auf 34 Millionen Euro steigern. Rund die Hälfte des Umsatzes generiert das Gottenheimer Unternehmen im Ausland, denn was 1973 als Ein-Mann-Unternehmen begann, ist heute ein Global Player mit Vertriebsniederlassungen in China und Hongkong. Doch auch am Hauptsitz will das Familienunternehmen wachsen: Wenn alles nach Plan läuft, soll Mitte 2018 mit dem Bau einer neuen Fertigungshalle begonnen werden.
 

Vom Ein-Mann-Betrieb zum Global Player: AHP Merkle soll weiter wachsen.

Vom Ein-Mann-Betrieb zum Global Player: AHP Merkle soll weiter wachsen.


 
Von Christen Merkles Büro blickt man über braune Felder, die sich bis zur nahen B31 erstrecken. 2,5 Hektar Ackerland, die sich auf rund 30 Eigentümer aufteilen und auf denen der Geschäftsführer in zwei Jahren gerne seine neue Produktionshalle sehen würde. „Wir wollen nicht wachsen, wir müssen wachsen, damit wir auch morgen noch erfolgreich sind“, macht Merkle deutlich, der die 220 Mann starke Firmengruppe in zweiter Generation führt.
 
Zurzeit wird beim Hersteller von Hydraulikzylindern in drei Schichten gearbeitet, trotzdem gebe es „an verschiedenen Ecken und Enden Engpässe“. Auch wenn ein beachtlicher Teil des Umsatzes in China gemacht wird, produziert das Traditionsunternehmen zu hundert Prozent in Gottenheim. „Ich weiß aber nicht, wie lange ich noch nach China einführen darf, ohne dass wir dort eine Produktionsstätte aufbauen“, sorgt sich der CEO. „In Asien wäre eine Produktion mit der gleichen Qualität nur mit großem Aufwand zu leisten.“
 
Auch für die Mitarbeiter sei das rasante Wachstum eine Herausforderung – egal, ob es um Fremdsprachenkenntnisse oder den Umgang mit neuen Technologien geht: „Wir sind eben nicht mehr die Firma, die wir mal waren.“ Dabei liege gerade in der Unternehmensgröße ein Wettbewerbsvorteil: Die Möglichkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen und sofort auf Veränderungen am Markt zu reagieren. Auch der Umgang mit den Mitarbeitern sei ein Punkt, der den Mittelstand ausmache, so Merkle: „Meine Tür ist immer offen.“ Zudem hat er eine Geschäftsführer-Sprechstunde eingeführt, in der die Mitarbeiter sämtliche Fragen ansprechen können – von Sorgen über die Nachtschicht bis hin zur fehlenden Uhr in der Kantine.
 
Text: tbr / Foto: © AHP Merkle