Sparkasse Freiburg schließt Filiale am Komturplatz STADTGEPLAUDER | 04.11.2016

Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau schließt nach einer kuriosen Vorgeschichte noch eine weitere Filiale in Freiburg – die am Komturplatz im Stadtteil Brühl. Entsprechende Informationen des im chilli-Verlag erscheinenden Wirtschaftsmagazins business im Breisgau bestätigte jetzt Erich Greil, der stellvertretende Vorstandschef der Sparkasse: „Wir werden die Filiale Ende des Jahres schließen, auch wenn wir das eigentlich nicht vorhatten.“

Schließt Ende des Jahres: Sparkassen-Filiale am Komturplatz.

Schließt Ende des Jahres: Sparkassen-Filiale am Komturplatz.

Die Idee kam bei den Bankern erst auf, als der Sparkasse unlängst unangekündigt eine saftige Mieterhöhung des Vermieters auf den Tisch flatterte. Das ist der Bauverein Breisgau. Der inzwischen geschasste Vorstandsvorsitzende Markus Schwamm (das Freiburger Stadtmagazin chilli hatte exklusiv berichtet) hatte sie losgeschickt. Inhalt: Wenn die Bank ihren Mietvertrag verlängern wolle, dann würden künftig je nach Laufzeit bis zu 17,50 Euro je Quadratmeter pro Monat fällig – mithin fast das Doppelte der aktuellen Miete von 9,85 Euro. Die Fläche beträgt knapp 200 Quadratmeter.

Anstatt verärgert zu sein, nahm Greil den Ball auf, prüfte die Entfernungen zu den Filialen in Zähringen und an der Habsburgerstraße (je etwa einen Kilometer), prüfte die Frequenz am Komturplatz, ging in seine Gremien und schrieb dann zurück, dass die Bank den Vertrag nicht verlängern werde.

Reinhard Disch, nach dem Rauswurf von Schwamm wieder erster Mann beim Bauverein, machte der Bank hernach zwar noch ein „faires“ (Greil) Angebot, aber da hatte sie schon den Haken an den Vorgang gemacht. „Wir machen dem Bauverein keinen Vorwurf“, sagt Greil. „Die Filiale gab es dort schon, als ich beim Bauverein anfing, 1968“, sagt Disch. Ihm tue die Schließung leid, „weil im direkten Umfeld viele Mieter von uns leben“.

Die Sparkasse hat in diesem Jahr bereits 15 Zweigstellen geschlossen: In Freiburg an den Standorten in Lehen, im Augustinum und in Kappel, dazu in Emmendingen die Filialen Unterstadt und Wasser sowie die Standorte in den Umlandgemeinden Nimburg, Mundingen, Kollmarsreute, Windenreute, Forchheim, Königsschaffhausen, Weisweil, Buchholz, Waldkirch (Ignaz-Bruder-Straße) und Oberprechtal.

In Freiburg-Waltershofen wird Ende November Schluss sein, mit der ungeplanten Schließung am Komturplatz zum Ende des Jahres hat das Kreditinstitut dann noch 52 Filialen. Die Ausdünnung des Filialnetzes begründet die Bank – wie die meisten anderen auch – mit der zunehmenden Digitalisierung, geringeren Erträgen, vor allem aber mit der Beratungsqualität, die in kleinen Filialen mit wenigen Beratungsfällen nicht so hoch sein könne wie in großen.

Text und Foto: Lars Bargmann