Russian Beats meet Woman’s Day – Ein Abend im neu eröffneten Schneerot STADTGEPLAUDER | 17.03.2024 | Jennifer Patrias

Schneerot Bar

Schneeweiße Wolken an der Decke, ein schwarzer Panther hinter der Theke und ein Gastgeber, der sich aufmerksam um seine Gäste kümmert: Bei der „Russian Night“  im Schneerot überrascht der Club mit einer Aktion zum „Woman’s Day“. chilli-Volontärin Jennifer Patrias war mittendrin.

„Nachtschicht“, „QU“, „Kagan“: Etliche Clubs in der Freiburger Innenstadt haben in den vergangenen Jahren ihre Tore geschlossen. Nachgekommen ist wenig, die Auswahl begrenzt. Von 2008 bis 2018 bot das „Schneerot“ am Münsterplatz einen Ort zum Feiern, doch nach einer Renovierungsaktion und der Pandemie blieb der Club ab 2018 vier Jahre lang geschlossen. Von Mai 2022 an gastierte das „Übärmorgen“ ein Jahr in den Räumlichkeiten, seit November des vergangenen Jahres führt Youkhanna Petrus den Club an Freitagen und Samstagen wieder unter dem alten Namen.

Mithilfe von Events möchte der neue In­haber neues Publikum in seinen Club ziehen. So ist der Weltfrauentag Anlass für ein freundliches Ausrufezeichen: Bei der „Russian Night“ gibt’s für alle Clubbesucherinnen freien Eintritt bis halb zwölf, ein Gläschen Sekt aufs Haus und eine Rose. Der Einlass verläuft reibungslos, die Türsteher sind zuvorkommend. Ein Stempel aufs Handgelenk genügt, bevor man sich über die Wendeltreppe hinunter in den Vorraum des Clubs begibt.

Schneerot Bar

Alte Location, neue Ideen: Im Schneerot wird Feiern zu einem Erlebnis.

Problematisch dabei: Der fehlende Hinweis auf den Kellerclub. Sind die Glas­türen offen, kann man den Schriftzug „Schneerot“ gar nicht erkennen. Lediglich „Kornhaus“ steht über der Eingangstür. Für Kenner kein Problem, doch Clubneulinge können sich in diesem Fall nur an dem roten Teppich orientieren.

Die Garderobe kostet zwei Euro, Jacken im Inneren des Clubs sind nicht erlaubt. Über der silbernen Eingangstür findet sich dank des Clubnamens der erste konkrete Hinweis, dass man richtig ist. Beim Betreten des Clubs sticht zuerst die Einteilung ins Auge. Auf der linken Seite und im hinteren Bereich finden sich die sogenannten „Lounges“, rechts die lange Theke mit Panther und Löwe als Hingucker. Die Tanzfläche liegt mittig vor einem. An den Wänden und am Rand der Tanzfläche sind Stehtische aufgebaut.

Gegen zwölf ist der Club erstmals gut besucht, DJ XXL spielt einen Mix aus russischen Liedern. Das Alter ist den Abend über gemischt, das Verhältnis von Männern und Frauen austariert. Ein Bier kostet zwischen fünf und sechs Euro, Cocktails zehn. Bezahlt wird wie in anderen Clubs direkt nach dem Bestellen an der Theke. Clubgänger, die es gerne etwas exklusiver mögen und sich eine Lounge gebucht haben, können sich mit „Bottlemenues“ den Abend versüßen. Wein- und Sektbottles liegen bei 40 Euro, die Preise für hochprozentigen Alkohol variieren von 120 bis 170 Euro.

Die Tanzfläche füllt und leert sich nach zwei Uhr immer wieder, die Stimmung ist ausgelassen, und Inhaber Petrus hat hinter der Theke jede Menge zu tun. Ob sich das Schneerot in der Clubszene in Freiburg durchsetzten kann, ist noch nicht abzuschätzen, aber einfach wird es vermutlich nicht. „Man muss halt auch den Stil und die Musikrichtung des Clubs mögen, sonst lohnt sich ein Besuch fast nicht“, sagt eine Nachtschwärmerin auf dem Weg nach Hause.

Fotos: © jp