Spannender Stoff für junge Leseratten: Die Stadtbibliothek hat nicht nur Bücher in ihren Regalen 4family | 03.01.2018 | Erika Weisser

Rund 1300 Freiburger Kinder gehen seit ein paar Wochen in die erste Klasse an einer der öffentlichen Schulen der Stadt. Und für sie alle haben die Mitarbeiter der Stadtbibliothek ein kleines Geschenk vorbereitet, das ihnen inzwischen von ihren Lehrern ausgehändigt wurde: Ein Umschlag, der laut Aufschrift „in jede Schultüte“ gehört und der außer einem Infoblatt zur „Stadtbibliothek für Kids“ auch einen Anmeldeschein für einen kostenlosen Benutzerausweis und einen in mehreren Sprachen verfassten Info-Brief an die Eltern enthält.

Und natürlich ein Ausmalbild des Büchereimaskottchens, das einigen künftigen Selbstlesern aus den regelmäßig veranstalteten Vorlesestunden ihrer Kleinkindertage sicher schon vertraut ist: der coole grüne Lesedrache mit der roten Schuppenreihe auf dem Rücken.

Dieses Überraschungspaket zur Einschulung ist nur eines der Angebote, die Schulkindern den Besuch einer Bibliothek, die kostenlose Ausleihe von Büchern und das Lesen zu einer Selbstverständlichkeit machen sollen. Denn das Lesen, heißt es im Bildungsplan von 2016, „trägt wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Es eröffnet neue Vorstellungswelten.“

Diese Erfahrung
haben Iris Steinhäuser und Gesa Krauß, die für die Kinderbibliotheksarbeit zuständig sind, schon oft gemacht: Mit speziell auf das jeweilige Alter und die entsprechenden Bedürfnisse und Fähigkeiten zugeschnittenen Klassenführungen wollen sie bei Schülerinnen und Schülern der Grundschulen und der Klassen 5 bis 7 die Leselust wecken. Und das funktioniert:

Viele der jungen Teil­nehmer
hätten irgendwann selbstständig und ohne Eltern oder Lehrer den Weg in die Stadtbibliothek gefunden, seien zu intensiven Besuchern und neugierigen Nutzern geworden.

Kleine und große Kinder finden hier – und in den Außenstellen Haslach, Mooswald und Rieselfeld sowie dem Bücherbus an den Schulen – ja auch praktisch alles, was an Kinderliteratur auf dem Markt ist oder zu den Klassikern zählt. Und sie machen zur großen Freude von Steinhäuser eifrig Gebrauch von dem Angebot: Von den insgesamt 33.000 Büchern, Zeitschriften, Spielen, Filmen oder Hörbüchern, die allein in der Hauptstelle am Münsterplatz ausgeliehen werden können, seien „deutlich mehr als die Hälfte eigentlich immer unterwegs“. Bei stark nachgefragten Titeln gebe es zuweilen sogar Wartelisten, obwohl Bestseller und Lieblingsmedien immer in mehreren Exemplaren vorhanden seien.

Es gibt auch jetzt wieder eine Menge neuen und spannenden Lesestoff für die bevorstehenden langen Herbst- und Winterabende zu Hause. Zudem können Schüler – ausschließlich in der Bibliothek – mehrere Tablets nutzen. Sie stammen aus dem mit der Tullaschule durchgeführten Förderprojekt „Lesen macht stark“. Mit ihnen können Schüler jetzt ihre Lese- und Sprachkompetenz testen und erweitern oder zu einem bestimmten Thema recherchieren.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, die neuen elektronischen Spiele auszuprobieren, die jedes Jahr für den Deutschen Kindersoftwarepreis „TOMMI“ nominiert und von den Kindern selbst getestet und vorgeschlagen werden. Die diesjährige Testphase ist gerade zu Ende gegangen.

Wer dann immer noch nicht genug hat, kann in der Medien-Rallye für Kinder der 3. bis 6. Klassen in Zweierteams zu einem bestimmten Thema auf „Entdeckungsreise“ gehen. Diese Reise führt zu 18 Stationen mit Suchfragen, die mit Hilfe von Büchern, CDs und Nachschlagewerken gelöst werden können. Das fördert nicht nur das Orientierungsvermögen und die spielerische Aneignung von Wissen auf verschiedenen Sachgebieten, sondern macht auch noch großen Spaß.

Info:
www.freiburg.de/stadtbibliothek

Foto: © Stadtbibliothek