Die tollen Angebote der familienfreundlichen Museen von Karlsruhe bis Basel (Teil 2) Museumsführer | 02.04.2018 | Tanja Senn

Nichts wie ab ins Museum! Hier warten – gerade rund um die Weihnachtszeit – spannende, lustige und lehrreiche Sonderausstellungen, Workshops und Führungen auf Familien.

Schwarzwaldhaus der Sinne
Hören, fühlen, schnuppern

Ohren spitzen, Augen auf, die Hand ausstrecken und schnuppern: Wer das Schwarzwaldhaus der Sinne entdecken will, muss all seine Sinne bereithalten. Da geht es über einen Indoor-Barfußpfad, bei dem man sogar über Glasscherben laufen kann. Es gibt einen Schwarzwälder Bauerngarten, dessen Blumen zum Schnuppern einladen – und so manch eine Überraschung bereithalten. Und was auf die Ohren gibt’s natürlich auch: Junge Sinnesforscher können hier erleben, welche Kraft Töne haben und sogar ihre eigene Stimme sehen.

Wer sich etwas Zeit nimmt, kann auch den „ZeitRaum“ im Obergeschoss erkunden. 16 Stationen machen hier erlebbar, dass Zeit nicht einfach da ist, sondern sich je nach Wahrnehmung, gesellschaftlichen Verhältnissen oder der eigenen Verhaltensweise ändert. Denn Zeit kann man schließlich weder riechen noch fühlen – man kann sie nur an den Veränderungen um sich herum messen.

Info
Schulstraße 1, 79865 Grafenhausen
Öffnungszeiten: tägl. außer Dienstags 11–17 Uhr, in den Schulferien 10–17 Uhr, 25.12. & 1.1. geschlossen
Ab 2018 freier Eintritt mit dem Landesfamilienpass
www.schwarzwaldhausdersinne.de

Cartoonmuseum Basel
Bunte Bilderwelt

Wer kennt sie nicht: Pinnocchio, Aladin oder Hänsel und Gretel? Die bekannten Figuren sind nun im Cartoonmuseum Basel zu sehen. Aufs Papier gebracht hat sie Lorenzo Mattotti, ein italienischer Maler, Illustrator und Comiczeichner. Es ist seine erste umfassende Retrospektive in der Schweiz.

Dabei ist er kein Unbekannter: Internationale Bekanntheit erlangte Mattotti durch seine farbstarken Modezeichnungen und Abenteuercomics. Der Comic wurde in den 1970er-Jahren mehrheitlich schwarz-weiß gezeichnet und so begeisterten die mit Ölkreide angefertigten künstlerischen Farbexplosionen.

Wie diese Farbenwerke entstehen, können die Besucher beim Cartoonsonntag am 3. Dezember 2017 oder 4. Februar 2018 selbst entdecken. Mit Ölkreide dürfen Familien und Kinder unter Anleitung der Künstlerin Martina Gmür selbst Comics mit starken Bildern und wenigen Worten kreieren.

Info
St. Alban-Vorstadt 28, CH-4052 Basel
Ausstellung: bis 11. März
Öffnungszeiten: Di.–So. 11–17 Uhr, 26.12. 11–17 Uhr, 24., 25. & 31.12., 1. & 2.1. geschlossen

Markgräfler Museum
Schneeflöckchen, Weißröckchen

Auch wenn der Schnee in den flacheren Gegenden Südbadens noch etwas auf sich warten lässt – zumindest im Markgräfler Museum sind schon weiße Prachtlandschaften zu sehen. Im erweiterten Foyer des Blankenhorn-Palais hängen bis zum 26. Februar winterliche Bilder – festgehalten in Öl, Aquarell, Kohle, Kreide oder Mischtechnik. So vielfältig war Schnee selten!

Die Gemälde bilden denn auch den perfekten Rahmen für die weihnachtlichen Lesungen am 3., 10. und 17. Dezember je um 15 Uhr mit Kaffee, Tee, Punsch und Weihnachtsgebäck.

Am 1. Adventssonntag gibt es Geschichten und Texte über die Erfindung des Weihnachtsbaumes. Am 2. Advent geht es um die Historie des Christbaumschmucks und am 3. um die Ursprünge des Weihnachtsliedes mit musikalischer Untermalung. Die Geschichten und Texte sind nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Familien mit Schulkindern geeignet.

Info

Wilhelmstraße 7, 79379 Müllheim
Ausstellung: bis 26. Februar
Öffnungszeiten: Di.–So. 14–18 Uhr
www.markgraefler-museum.de

Augusta Raurica
Wer ist das Gespenst?

Die Fahrt in das knapp eine Stunde entfernte schweizerische Augst lohnt sich: Hier liegt Augusta Raurica, eine der am besten erhaltenen römischen Städte nördlich der Alpen – hier gibt es Geschichte zum Erleben. Statt bloßem anschauen heißt es hier mitmachen, etwa bei den römischen Spielenachmittagen, bei archäologischen Ausgrabungen oder beim Brotbacken wie zur Zeit der alten Römer.

Ein besonderer Workshop ist der tägliche Rätselrundgang „Das namenlose Gespenst“. Weil der Name auf dem Grabstein nicht mehr zu lesen ist, findet das Gespenst des Verstorbenen keine Ruhe. Es ist auf die Hilfe der jungen Besucher angewiesen: Auf einem spannenden Rätselrundgang durch die antike Stadt weisen Duftspuren aller Art den Weg. Ob sich das Rätsel um den verschwundenen Namen so lösen lässt?

Der Rundgang findet ganzjährig zwischen 10 und 16 Uhr statt, dauert etwa eine Stunde und kostet fünf Schweizer Franken.

Info
Giebenacherstrasse 17, CH-4302 Augst
Öffnungszeiten: täglich 10–17 Uhr
24., 25., 31.12. & 1.1. geschlossen
www.augustaraurica.ch

Museum Natur und Mensch
Wie atmen Fische?

Eine Entdeckungsreise durch die Natur: Los geht’s mitten im Wald, wo man das Bellen eines Rehs hören kann, den Duftspuren eines Fuchses folgt oder Kleinstlebewesen durch die Lupe beobachtet. Die kleinen Besucher schlängeln sich durch einen Krabbeltunnel und begegnen dabei einer riesigen Zecke.

Dann heißt es tief Luft holen und abtauchen in den Erlebnisraum Wasser. Von der Quelle geht es hier bis ans Meer. Unterwegs begegnen die Besucher einem Biber, der seine Duftspur am Ufer hinterlässt, quakenden Fröschen oder einer exotischen Karettschildkröte. In einem U-Boot können junge Forscher dann sogar in die Tiefsee vordringen.

Wer wieder auftaucht, findet sich auf einer blühenden Wiese wieder: Insekten schwirren von Blüte zu Blüte, es duftet nach Heu und Honig. Hier begegnet man Tieren wie dem Wendehals oder dem Totenkopfschwärmer.

Neben den Naturräumen laden auch das Steinreich und der Zeitraum zum Erkunden ein. Im Steinreich gibt es Gesteine und Mineralien aus der Region sowie funkelnde Edelsteine aus aller Welt. Im Zeitraum geht es hingegen auf eine Reise durch die geheimnisvolle Erdgeschichte.

Info
Gerberau 32, 79098 Freiburg
Öffnungszeiten: Di.–So. 10–17 Uhr
24., 25., 31.12. & 1.1. geschlossen
www.freiburg.de/museen

Museum der Kulturen
Komet oder nicht?

Er schwebt über Krippen oder ziert Weihnachtskarten. Mal kommt er mit Schweif daher, mal als senkrechter Strahlstern. Der Stern von Bethlehem ist in der Adventszeit omnipräsent. Auch das Basler Museum der Kulturen widmet sich diesem berühmten Kometen, um den sich so viele Geschichten und Theorien ranken. Gab es ihn denn tatsächlich, und was war er?

Wie er einst die Hirten und Weisen zum Geburtsort von Jesus wies, führt er durch die Weihnachtsausstellung, hin zu Krippen, Kinderbüchern oder Weihnachtskarten – und das stets auf Augenhöhe der Kinder. Wer mag, kann in der Ausstellung „Sonne, Mond und Sterne“ nebenan einen eigenen Stern basteln. Kinder ab sechs Jahren können zudem am 3. Dezember von 13 bis 17 Uhr eine kleine Schachtelkrippe basteln (Kosten: 5 CHF).

Info
Münsterplatz 20, CH-4001 Basel
Ausstellung: bis 7. Januar
Öffnungszeiten: Di.–So. 10–17 Uhr (25.12. geöffnet)
www.mkb.ch

Museum für Stadtgeschichte
Weihnachtsmarkt im Museum

Ein Weihnachtsmarkt mitten im Museum: Am zweiten Adventswochenende verwandelt sich das Breisacher Museum für Stadtgeschichte im barocken Rheintor in ein „Weihnachts-Museum“. Aussteller aus Breisach, Südbaden und dem Elsass bieten Kuschel- und Spielpuppen, Krippenfiguren, Schmuck, Holzkunst, Weihnachtsdekorationen, Plätzchen und vieles mehr an.

Offizielle Eröffnung ist am Freitag, 8. Dezember, um 17 Uhr, im Anschluss liest Bürgermeister Oliver Rein eine Weihnachtsgeschichte vor. Um 18 Uhr geben die „Cook’s Singers“ ihr nun schon traditionelles Weihnachtskonzert mit winterlich-festlichen Liedern. Musikalisch wird es an den folgenden Tagen: Am Samstag spielt Christoph Dufner um 16 Uhr auf seiner Violine. Am Sonntag um 15 Uhr tritt Gabriele Probst mit ihren Schülerinnen mit dem Saxophon auf, um 17 Uhr wird Ralf Probst mit einem Trompetenschüler weihnachtliche Weisen vortragen.

Zudem gibt es wie in jedem Jahr eine Sonderausstellung: Die Besucher können Puppen und Teddybären aus zwei Sammlungen bewundern.

Info
Rheintorplatz 1, 79206 Breisach
Weihnachtsmarkt: 8.12. 15–19 Uhr, Sa. & So. 9. & 10.12. 11–19 Uhr
Ausstellung: bis 4. Februar
www.stadt.breisach.de

Fotos: © Schweizer Kindermuseum; Schwarzwaldhaus; Lorenzo Mattotti, Le Signor Spartaco 1982; Susanne Schenker; Museum Natur und Mensch – Städtische Museen Freiburg / Axel Killian; MKB, Omar Lemke; Pixabay