Museumsrundgang: Die Schätze der Region Kunst & Kultur | 15.02.2022 | Tanja Senn

Museum Art.Plus Ausstellung

Historische Gepäckstücke, niemals realisierte Architekturpläne oder gigantische Blumen: Die Schätze, die sich in den Museen der Regio entdecken lassen, könnten unterschiedlicher nicht sein.Im Februar locken viele von Ihnen mit spannenden Sonderausstellungen – während manche gerade erst beginnen, muss man sich bei anderen spurten, wenn man sie nicht verpassen will.

 

ZKM Karlsruhe – Von der Künstlichen Intelligenz

ZKM Karlsruhe Ausstellung BioMedien

Foto: © Universal Everything

Wie können (nicht-) menschliche und künstliche Organismen in Zukunft zusammen existieren? Diese und ähnliche Fragen stellten sich zuletzt rund 60 Künstler·innen. Denn längst schon steuert Künstliche Intelligenz (KI), Siri und Alexa etwa oder Pflegeroboter, viele alltäglich gewordene Gegenstände. In der Ausstellung „BioMedien“ (lebensähnliche künstliche Organismen) des ZKM werden noch bis zum 28. August solche computergenerierten Systeme präsentiert. Außerdem physisch präsente Roboter, die lebensähnliches Verhalten in Form von Suchmechanismen, Empathie oder Selbsterhaltung aufzeigen.

Durch die Beobachtung der Interaktion der Exponate untereinander sowie mit (nicht-)menschlichen Wesen zeigt die Ausstellung mögliche Anwendungsgebiete der „BioMedien“ im realen Leben auf.

BioMedien. Das Zeitalter der Medien mit lebensähnlichem Verhalten
bis 28. August
Zentrum für Kunst und
Medien, Karlsruhe
zkm.de

 

Museum für Neue Kunst – Hochkarätige Bildwelten

MNK–Ausstellung Freundschaftsspiel

Foto: © Bernhard Strauss

Wer sein eigenes Team analysieren und stärken möchte, lädt zum Freundschaftsspiel. Der Begriff aus dem Sport beschreibt in der Ausstellung des Freiburger Museums für Neue Kunst die Begegnung zweier Kunstsammlungen, einer öffentlichen und einer privaten. Dabei entstehen unerwartete Konstellationen und Beziehungen zwischen den Werken, die neue Perspektiven eröffnen – gegenseitige Horizonterweiterungen mit eingeschlossen.

Das Museum für Neue Kunst präsentiert unter anderem Werke von Max Ernst, Heike Beyer und Georg Kolbe, aus der in Furtwangen im Schwarzwald beheimateten Sammlung der Horst und Gabriele Siedle-Kunststiftung kommen Werke von Fernand Léger, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka und Pablo Picasso. Eine Begegnung, die interessante Einblicke in hochkarätige Bildwelten verspricht.

Freundschaftsspiel
bis 6. März
Museum für Neue Kunst, Freiburg
www.freiburg.de/museen

 

Badisches Landesmuseum – Zeiten des Umbruchs

Badisches Landmuseuem Cover Jugendstil

Foto: © Allard Pierson, Universität von Amsterdam, Stephan van der Linden

Wallendes Haar und wilder Blick, makellose nackte Körper und viel Blumenschmuck – künstlerische Darstellungen weiblicher Figuren des Jugendstils haben mit der Realität auf den ersten Blick wenig zu tun. Entstanden sind sie in einer Zeit, als sich die Industrialisierung massiv auf Gesellschaft und Umwelt auswirkte und sich neue Formen der Konsum- und Unterhaltungskultur etablierten, als sich erster Widerstand gegen die repressiven Lebensumstände von Frauen formierte. Die Ausstellung zeigt die Ambivalenzen dieser bewegten Zeit – mit einzigartigen Objekten namhafter Jugendstil-Künstler.

Göttinnen des Jugendstils
bis 19. Juni
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
www.landesmuseum.de/jugendstil

 

Museum Art.Plus – Kunst mit PS

Museum Art.Plus – Goldene Blume

Foto: ©  Museum Art.Plus

Unter dem Motto „Durchstarten – Take Off“ zeigt das Museum Art.Plus in Donaueschingen Malerei und autoaffine Skulpturen. Vertreten sind Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt. Das Thema rund ums Upcycling unterschiedlicher Industriematerialien wie Autoreifen ist bei den ausgestellten Exponaten immer wieder präsent. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Als zusätzliches Highlight zeigt das Museum Sportwagen-Klassiker, die die Herzen von Automobilliebhabern höherschlagen lassen.

Durchstarten – Take Off
bis 13. November
Museum Art.Plus, Donaueschingen
www.museum-art-plus.com

 

Museum Kleines Klingental – Was wäre, wenn?

Nicht realisierte Planungsprojekte für Basel

Foto: © Paul Camenisch, Architekturbild, 1924. Aquarell auf Papier. Sammlung Peter Suter, Basel

Wie würde Basel aussehen, wenn der Rhein nicht mehr mittendurch fließen würde? Wie würde es wirken, wenn die Roche-Türme von anderen Hochbauten gesäumt würden?

Das Museum Kleines Klingental befasst sich in seiner im März auslaufenden Sonderausstellung mit einem faszinierenden Stück Basler Bau- und Planungsgeschichte – und zwar mit zahlreichen Visionen aus dem 20. Jahrhundert, die niemals realisiert wurden. Anhand von Modellen, Plänen, Fotografien und Filmen entstehen so nicht nur spannende „Was wäre wenn?“-Momente, zudem wird deutlich, welchen Bedeutungssprung die Stadt am Rheinknie hinter sich hat.

Die geträumte Stadt. Nicht realisierte Planungsprojekte für Basel
bis 13. März
Museum Kleines Klingental, Basel
www.mkk.ch

 

Museum Frieder Burda – Schwelgen in Farben und Formen

Gehäkeltes Korallenriff

Foto: © Margaret and Christine Wertheim and the Institute For Figuring Pod World – Plastic Fantastic at the 2019 Venice Biennale Photo courtesy 58th International Art Exhibition – La Biennale di Venezia, May You Live In Interesting Times, by Francesco Galli

Ein riesiges Korallenriff mitten in Baden-Baden. Was sich zunächst absurd anhört, haben die Künstlerschwestern Margaret und Christine Wertheim möglich gemacht. Um darauf aufmerksam zu machen, dass Korallenriffe auf der ganzen Welt durch die Erwärmung zerstört werden, häkeln sie seit 2005 zusammen mit Tausenden von Menschen farben- und formenprächtige Werke.

In 50 Städten und diversen Ländern haben die in Kalifornien lebenden Schwestern bereits zum Mitmachen aufgerufen, doch noch nie war die Resonanz so groß wie in Baden-Baden: Mehr als 40.000 gehäkelte Korallen sind im Museum eingetroffen. So erstreckt sich die Unterwasserwelt nun über das gesamte Haus – von den ersten Arbeiten einer kunsthandwerklich erfahrenen Mitwirkendengruppe im Erdgeschoss bis hin zum Baden-Baden Satellite Reef im Obergeschoss.

Margaret und Christine Wertheim. Wert und Wandel der Korallen
29. Januar bis 26. Juni
Museum Frieder Burda, Baden-Baden
www.museum-frieder-burda.de

 

Musée Vodou – Begegnung mit dem Unsichtbaren

Vodoo Krokodil Skulptur

Foto: ©  Musée Vodou

Das Museumsgebäude ist alles andere als alltäglich: Der massive achteckige Bau aus gelben Ziegelsteinen ist der 1883 erbaute Straßburger Wasserturm, der einst der Versorgung der Dampflokomotiven diente. Auch seine heutige Verwendung ist ziemlich einzigartig: Er beherbergt die weltweit größte private Sammlung westafrikanischer Voudou-Objekte. Alle Exponate wurden bei religiösen Bräuchen verwendet, im Ahnenkult, in der Heilkunde, der Wahrsagerei, der Zauberei oder bei anderen wichtigen Lebensereignissen.

Die Dauerausstellung lädt dazu ein, eine hier wenig bekannte Kultur und Philosophie zu entdecken; eine Sonderausstellung beschäftigt sich mit der symbolischen Bedeutung der Pirogen für die Küstenbewohner.

Pirogues – Todjivu
bis 2. Oktober
Chateau Musée Vodou, Strasborg
www.chateau-vodou.com

 

Bürstenmuseum Todtnau – Von der Manufaktur zur Industrie

Industrie Ausstellung Bürstenmuseum Todtnau

Foto: © Bürstenmuseum

Die Bürstenmacherei ist mit Todtnau seit Jahrhunderten eng verbunden. Um dem Rechnung zu tragen, hat im September 2020 ein Museum seine Pforten geöffnet, das die Geschichte der Todtnauer Bürstenindustrie seit 1770 erzählt. Angefangen hat alles mit Leodegar Thoma, der sich die Arbeit in der Mühle seines Vaters etwas erleichtern wollte. Durch Zerlegen und wieder Zusammenfügen einer Bürste, die ihm in die Hände gerät, entsteht der „Mühlewisch“ – seine erste Bürste. Daraus entwickelte Thoma ein Gewerbe für sich und seine Familie und legte damit den Grundstein für die Todtnauer Bürstenindustrie.

Die Bürste ist damit zwar keine Schwarzwälder Erfindung, doch ist sie bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Todtnauer Wirtschaftslebens mit mehreren weltweit tätigen Unternehmen.

Bürstenmuseum Todtnau mit Dauerwellen-Ausstellung
Mi. & So. 14 –17 Uhr
www.todtnau.museum

 

Musée du Bagage – Sperrige Schätze

Ausstellung von Koffern und Gepäck

Foto: © France3

Musée du Bagage – das klingt mondäner als das wenig inspirierende „Gepäckmuseum“. Und mondän ging es zu auf den Reisen in der Zeit um 1900, auch als Belle Époque bekannt. In diesem ganz besonderen, im Parterre eines ehemaligen Palais gelegenen Museum sind riesige, zuweilen an mobile Schränke erinnernde Reisetruhen, überdimensionale Koffer und Kisten sowie zwar nicht kleine, aber feine Taschen zu bewundern.

Die sehr sehenswerte Sammlung von etwa 200 sperrigen Schätzen stammt aus den Zeiten, da die feinen Herrschaften das Reisen entdeckten und sich zur Sommer- oder Winterfrische aufmachten – mit unzähligen Gepäckstücken und natürlich den entsprechenden Porteuren. Diese sind freilich nur noch skizzenhaft angedeutet.

Reisen in der Belle Époque
Dauerausstellung
Musée du Bagage, Haguenau
www.muséedubagage.com

 

Trompetenmuseum – Lange Historie

Künstlerisch verzierte Trompete

Foto: © Trompetenmuseum

400 Jahre Trompetengeschichte auf einen Blick – die Trompetenausstellung im Schloss Schönau in Bad Säckingen gilt als international einzigartig. Exponate aus vier Jahrhunderten, aber auch viele Klangbeispiele veranschaulichen die Tradition des Trompetenbaus in Mitteleuropa. Sie zeugen von den handwerklichen Fähigkeiten alter Instrumentenmacher wie auch von den hohen bläserischen Fertigkeiten früherer Trompetergenerationen.

Neben dem ältesten Stück der Sammlung, einer Naturtrompete aus dem Jahr 1664, sind ebenso ungewöhnliche bis skurrile Trompetenarten zu sehen wie das Jazzophon, eine Trompete aus Glas oder eine Kurztrompete aus dem Tibet des 19. Jahrhunderts mit einem menschlichen Oberschenkelknochen als Korpus. Das Pförtnerhäuschen am Eingang des Schlossparks beherbergt außerdem eine Trompetenwerkstatt aus der Zeit um 1900.

Dauerausstellung
Trompetenmuseum,
Bad Säckingen
trompetenmuseum.de

 

Elztalmuseum – Gesichter der Fasnet

Löwen Fasnetmaske

Foto: © Elztalmuseum

Ohne Hexen, Teufel oder wilde Biester und ohne die entsprechenden Masken und Larven wäre die schwäbisch-alemannische Fasnacht kaum vorstellbar. Das Elztalmuseum widmet sich daher nun genau diesem Aspekt. Dazu hat das Team mehr als 120 Exponate von fast 40 Leihgebern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengetragen – von Glattlarven über Teufelsmasken bis hin zu Tiermotiven und Charaktermasken.

Darunter finden sich auch ganz charakteristische Motive aus der REGIO wie die Waldkircher Kandelhexe oder die Grotesklarve für die Elzacher Schuttig. Zudem zeigen internationale Motive wie etwa ein Schweizer Domino, italienische Theatermasken sowie osteuropäische Teufelsmasken die bunte Vielfalt der Maskenwelt.

Teufel, Bären, Wilde Männer – Motive der Fastnacht
22. Januar bis 6. März
Elztalmuseum, Waldkirch
www.elztalmuseum.de

 

Museum der Kulturen – Mit Trommeln und Pfeifen

Verkleidete Person im Kulturen Museum Basel

Foto: © mkb

Die Basler Fasnacht ist „vergleichbar mit einem riesigen Satiremagazin“. So bewertete die UNESCO im Jahr 2017 das jährliche Ereignis – und nahm es in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf.

Dabei – und das wird in der Dauerausstellung des Museums der Kulturen deutlich – geht es nicht allein um den weltberühmten Morgestraich, auch wenn er mit den umherziehenden Cliquen und ihren Larven, mit den eifrigen Trommlern und den Piccolo-Pfeifern mit ihren von bunten Laternen beleuchteten Notenblättern zweifellos der Höhepunkt dieses fantastischen Fests der Töne, Klänge und Farben ist. Dass die Fasnacht auch andere Seiten hat und welche Kunst dahintersteckt, ist in den Museumsräumen zu erleben.

Basler Fasnacht
Öffnungszeiten der Dauerausstellung:
Do.  – Sa. 13  – 17 Uhr, So. 11  – 17 Uhr
Museum der Kulturen, Basel
www.mkb.ch

 

Fondation Beyeler – Ungewöhnliche Sehweisen

Gemälde: From the Lake von O'Keeffe

Foto: © O‘Keeffe From the Lake 1 1924 300 x 366 mm

„Man nimmt sich selten die Zeit, eine Blume wirklich zu sehen. Ich habe sie groß genug gemalt, damit andere sehen, was ich sehe.“ So erklärte Georgia O’Keeffe (1887–1986) einst ihre riesigen Blumenbildnisse. Und dieses Zitat aus dem Jahr 1926 ist zu einem roten Faden für das Werk und das Leben dieser bedeutenden Malerin der modernen amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts geworden.

Die Fondation Beyeler widmet Georgia O’Keeffe die erste Ausstellung des Jahres 2022; diese große, in Zusammenarbeit mit Museen in Madrid, Paris und Santa Fé organisierte und von Theodora Vischer kuratierte, Retrospektive umfasst Arbeiten aus mehr als sechs Jahrzehnten – von ihren frühesten Abstraktionen über die ikonischen Darstellungen von Blumen und Landschaften aus dem Südwesten der USA bis hin zu noch nie oder nur selten gezeigten Gemälden aus öffentlichen und privaten Sammlungen.

Die Ausstellung beleuchtet die besondere Art der Künstlerin, ihre Umgebung zu betrachten und in neue und bisher noch nie gesehene Bilder der Realität zu übersetzen, und will die Aufmerksamkeit auf die Aktualität ihrer ungewöhnlich kühnen und radikalen Sehweisen lenken.

Georgia O’Keeffe
bis 22. Mai
Fondation Beyeler, Riehen
www.fondationbeyeler.ch

 

Musée de l’Impression sur étoffes – Beeindruckende Mode

Kleidung ausgestellt im Schaufenster

Foto: © l-alsace/Darek Szuster

Dekorative Kunst oder Mode? Inspirationsquelle für textile Raumausstatter für die Landsitze der oberen Zehntausend? Industrie- und Technikmuseum? Ein Stück Regionalgeschichte und Alltagskultur?

Das Stoffdruckmuseum in Mulhouse ist all dies. Hier finden Interessierte eine unglaublich große und beeindruckende Kollektion an textilen Kreationen nicht nur aus der Region, die im 19. Jahrhundert Weltführer auf dem Markt der bedruckten Stoffe war. Hier gibt es alles – von kostbaren Stofftapeten über prunkvolle Vorhänge, kunstvolle Wandbehänge bis zu bedruckter Bettwäsche, bunten Halstüchern, besonderen T-Shirts. Eine sehr sehenswerte Sonderausstellung zeigt eine Retrospektive der Moden des 20. Jahrhunderts –- mit Imprimé-Stoffen.

L’Imprimé dans la Mode
bis 26. März 2023
Musée de l’Impression sur étoffes, Mulhouse
www.musée-impression.com

 

Augusta Raurica – Antike Kräuterkunst

Frau in Schutzanzug begutachtet antike Überreste

Foto: © Susanne Schenker

Das nicht weit von Basel gelegene Städtchen Augst hieß zu den Zeiten der Römer Augusta Raurica und war die Hauptstadt der Regio Basiliensis. Heute ist sie eine der am besten erhaltenen römischen Städte nördlich der Alpen – und bietet mit dem imposanten Theater, dem stimmungsvollen Römerhaus und einem riesigen Silberschatz jede Menge greifbare Geschichte.

Statt bloßem Anschauen heißt es hier mitmachen, zum Beispiel beim Workshop „Kult und Kräuter“. Ausgangspunkt dafür ist ein Bleisarg, der im Herbst 2016 während Bauarbeiten in Augst gefunden wurde. Die Frau, die darin bestattet war, hat wohl im späten 3. oder frühen 4. Jahrhundert in Augusta Raurica gelebt. Als Beigaben wurden ihr Fläschchen mit Salben in den Sarg gelegt. In dem Workshop stellen die Teilnehmenden nun selbst Produkte nach antikem Rezept her.

Augusta Raurica Workshop „Kult und Kräuter“
13. Februar & 6. März, je 13 Uhr
www.augustaraurica.ch

 

Vitra Design Museum – Der weibliche Beitrag

Stuhl mit der Aufschrift "KISS" aus dem Vitra Design Museum

Barbara Kruger, Untitled (Kiss), Stool 60, 2019 (Design Alvar Aalto) © Vitra Design Museum, Foto: Andreas Sütterlin

Frauen kommen in den Geschichtsbüchern des Designs viel seltener vor als Männer. Dabei haben sie als Gestalterinnen von Möbeln, Mode oder Industrieprodukten ebenso wie als Innenarchitektinnen und Unternehmerinnen das moderne Design entscheidend geprägt. Darauf möchte nun das Vitra Design Museum aufmerksam machen und zeigt Werke von rund 80 Designerinnen der vergangenen 120 Jahre und der Gegenwart. Ein neuer, zeitgemäßer Blick auf die Geschichte moderner Gestaltung und ein wichtiger Denkanstoß.

Here We Are! Frauen im Design 1900 – heute
bis 6. März
Vitra Design Museum, Weil am Rhein
www.design-museum.de

 

Cartoonmuseum Basel – Ernstzunehmender Humor

Gemälde von Catherine Meurisse

Foto: © Catherine-Meurisse La-jeune-femme-et-la-mer Dargaud 2021

Catherine Meurisse (*1980) hat ein äußerst vielfältiges Werk vorzuweisen: Sie ist Autorin von thematisch ganz unterschiedlichen Graphic Novels und spannenden Comicreportagen, sie illustriert Kinderbücher und zeichnet Karikaturen, die in Magazinen wie der „Libération“, dem „Observateur“ oder der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ veröffentlicht werden. 2015 entging sie dem Attentat auf „Charlie Hebdo“ nur knapp, danach entstanden zwei berührende autobiografisch geprägte Werke, deren Originale in der Ausstellung des Cartoonmuseums zu bewundern sind. Diese umfassende Retrospektive zeigt erstmals im deutschsprachigen Raum Originalwerke der Künstlerin, die 2020 als erste Comiczeichnerin und Karikaturistin in die Académie Française aufgenommen wurde. 

Catherine Meurisse, L’Humour au sérieux
bis 13. März
Cartoonmuseum Basel
www.cartoonmuseum.ch

 

Kunstmuseum Basel – Zwei große Künstler

Ausstellung im Kunstmuseum Basel

Foto: © Julian Salinas

Lohnende Präsentationen in der Sammlung locken derzeit mit großen Namen: Joseph Beuys gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Wie sein Werk von der Basler Fasnacht inspiriert wurde und warum es bei den Basler Bürgern einst für Empörung sorgte, beleuchtet eine Archiv-Installation. Pieter Bruegels Kupferstiche laden zu einer Zeitreise ins 16. Jahrhundert. Mit Witz und Humor nahm der niederländische Meister menschliche Schwächen aufs Korn wie Geiz, Missgunst oder Dummheit. Damit regt er auch heute noch zum Lachen und zum Nachdenken an.

Präsentationen Joseph Beuys und Pieter Bruegel d. Ä.
bis 3. Juli (Beuys)
bis 6. März (Bruegel)
Kunstmuseum Basel
www.kunstmuseumbasel.ch

Foto (Einleitungsbild): © Museum Art.Plus