Menschliche Dinge: Tiefe Risse an der Fassade 4Film | 02.11.2022 | Erika Weisser

Filmausschnitt: Menschliche Dinge

Die Farels wirken wie eine wahre Erfolgsfamilie aus dem Bilderbuch: Jean ist ein prominenter und scharfzüngiger Fernsehjournalist, Ehefrau Claire eine bekannte Intellektuelle und Frauenrechtlerin. Die sich in Radiosendungen und Talkshows für härtere Strafen von Vergewaltigung und sexualisierter Belästigung einsetzt. Und der gemeinsame Sohn Alexandre studiert an einer Eliteuni in Kalifornien.

Doch die wohlgepflegte Fassade bekommt Risse, als am Tag nach einer Studentenparty Anzeige gegen den gutaussehenden, sportlichen und strebsamen Alexandre erstattet wird. Wegen Vergewaltigung. Von der 16-jährigen Mila, die ausgerechnet die Tochter von Claires neuem und bisher noch verheimlichten Partner Adam ist. Alexandres Eltern fallen aus allen Wolken, bezweifeln Milas Aussage, schieben den „Vorfall“ auf die Alkoholisierung der beiden. Jean lässt sich zu einer zutiefst despektierlichen Äußerung hinreißen, erntet dafür wüste Shitstorms. Alte und neue Beziehungen zerbrechen.

Menschliche Dinge
Frankreich 2021
Regie: Yvan Attal
Mit: Charlotte Gainsbourg u.a.
Verleih: MFA
Laufzeit: 134 min
Kinostart: 3. November 2022

Foto: © MFA