Heute Abend im Friedrichsbau: Vorpremiere „Das Leben meiner Tochter“ Kinonews | 29.05.2019 | Erika Weisser

Szenenbild

Wenn sich das Leben von einem Moment auf den anderen ändert: „Das Leben meiner Tochter“ ist ein berührender Film über die Folgen des Mangels an Spenderorganen.

Jana ist ein aufgewecktes kleines Mädchen
mit einer großen Lebenslust und einem ausgeprägten Interesse an allem, was sie umgibt und ihr begegnet. Die selbstbewusste Achtjährige lebt mit ihren Eltern in einer freundlichen, harmonischen Familie, in der in einer liebe- und humorvollen Weise über alle Dinge des Lebens gesprochen wird und in der es auch auf die neugierigste Frage keine ausweichenden Antworten gibt. Die drei verstehen sich prächtig, es geht ihnen gut, um die Zukunft brauchen sie sich nicht zu sorgen.

Doch dann ändert sich von einem Moment auf den anderen alles: Als die Familie ein Wochenende in ihrem Haus im Schwarzwald verbringt, klagt Jana mitten in der Nacht plötzlich über Atemnot. Während ihre Mutter Natalie den Notarzt ruft, bricht sie leblos in den Armen ihres Vaters Micha zusammen. Ihr Herz hört auf zu schlagen, sie atmet nicht mehr. Notarzt und Ambulanz aus dem nicht weit entfernten Freiburg sind bald zur Stelle; den Rettungssanitätern gelingt es in letzter Sekunde, das Kind zu reanimieren.

Zwar geht es auf schnellstem Wege in das Herzzentrum der Universitätsklinik, doch nach eingehenden Untersuchungen wird den vor Sorge zermürbten Eltern mitgeteilt, dass das Herz ihrer Tochter so weit geschädigt ist, dass sie nur durch eine Transplantation eine längerfristige Überlebenschance habe. Und dass die Wartezeit für ein Spenderorgan etwa acht Monate betrage und Jana bis dahin an eine Herzmaschine angeschlossen in der Klinik bleiben müsse.

Als die Situation nach einem Jahr unverändert ist, sucht Micha nach anderen Möglichkeiten, um an ein neues Herz für seine Tochter zu kommen. Entgegen der Vorbehalte und Warnungen der Ärzte und gegen den Willen seiner Frau Natalie wendet er sich an eine Agentur, die in kurzer Zeit Organspender vermitteln kann. Nur zu gern glaubt er dem Mittelsmann bei einem Treffen, dass dabei alles mit rechten Dingen zugehe und keine kriminellen Machenschaften im Spiel seien. Er leiht sich Geld, bereitet alles akribisch vor, entführt Jana mitsamt Maschine aus der Klinik und fliegt mit ihr nach Bukarest, zur Transplantation. Doch dort entdecken sie die wahre Herkunft des „gespendeten“ Herzens.

Der teilweise in Freiburg gedrehte Spielfilm ist ein sensibler Beitrag zu der aktuellen Diskussion um die legalen Organspenden, an denen in Deutschland ein großer Mangel herrscht. Was das illegale Geschäft mit Organen fragwürdiger Herkunft blühen lässt.

Preview:
Am Mittwoch, 29. Mai, 18.30 Uhr ist Regisseur Steffen Weinert zur Vorpremiere im Friedrichsbau; im Anschluss gibt es eine Podiumsdiskussion mit Experten, in Kooperation mit dem Verein „Kleine Helden“.

Das Leben meiner Tochter
Deutschland 2019
Regie: Steffen Weinert
Mit: Maggie Valentina Salomon, Christoph Bach, Alwara Höfels, Barbara Philipp u. a.
Verleih: Camino
Laufzeit: 92 Minuten
Start: 6. Juni 2019

Fotos: © Camino Filmverleih