Familie Unmüßig spendet 250.000 Schutzmasken Engagement | 19.04.2020 | Lars Bargmann

Um Atemschutzmasken wird in der Coronakrise weltweit mit harten Bandagen gekämpft. Große Tageszeitungen schreiben etwa Artikel darüber, dass Amerika der deutschen Hauptstadt Berlin 200.000 Schutzmasken weggeschnappt haben soll. Die Freiburger Familie um Peter Unmüßig hat nicht zugeschaut, sondern gehandelt: Über private Kontakte nach China sind jetzt 250.000 Masken in Freiburg eingetroffen. Das ist in diesen Zeiten weit weg von einer Randnotiz.

Was der Politik nur schwer gelingt, ist durch privates Engagement in Freiburg möglich geworden: Die ganze Familie Unmüßig streckte ihre Fühler nach den begehrten Masken aus –  fündig wurden Peter Unmüßigs Kinder Maximilian und Annabell bei einem einstigen Kommilitonen in China. Sie hatten das Kolleg St. Blasien besucht, der chinesische Freund von damals ist mittlerweile in einer gehobenen Position tätig und organisierte die Schutzausrüstung. „Die Kinder haben die Kontakte nie abreißen lassen, ich bin stolz, dass wir das auf diesem Wege geschafft haben, Freiburg, denjenigen, die es am meisten brauchen, etwas Gutes zu tun“, sagt Peter Unmüßig dem chilli.

So landeten 250.000 medizinische Mund-Nasen-Masken vor wenigen Tagen im Bauch einer Lufthansa-Maschine in Frankfurt und sind nun in Freiburg angekommen. Und werden nun dorthin gespendet, wo es am nötigsten ist: Je 50.000 Masken erhalten die Freiburger Caritas, die Evangelische Stadtmission, das Deutsche Rote Kreuz in Freiburg und die Heiliggeistspitalstiftung. Die letzten 50.000 spendet die Familie dem Freiburger Rathaus in Person von Oberbürgermeister Martin Horn, der die bemerkenswerte Aktion als besonderes gesellschaftliches Engagement ins Stadtjubiläum einbetten möchte.

Den Wert der Masken und der Logistikkosten beziffert Unmüßig auf rund 160.000 Euro. In der kommenden Woche soll es einen Pressetermin geben, bei dem die Masken auf dem Gelände der Feuerwehr den glücklichen Empfängern übergeben werden sollen. In Zeiten von Ausfuhrverboten oder Exportbeschränkungen für Medizingüter in mittlerweile mehr als 60 Ländern, im Zeiten von Vorkassen für am Ende doch nicht oder nur in mangelnder Qualität gelieferte Waren, ist das Engagement der Familie ein Ausrufezeichen der Mitmenschlichkeit.   

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Fotos: © Johannes Meger. Peter Unmüßig (Mitte) bei der Feier zum 15-jährigen Jubiläum des chilli.