Die lebenskluge Eleanor im Kampf um Würde und Selbstbestimmung Kinonews | 03.05.2018 | Erika Weisser

Eine um Hilfe schreiende, sich mit Händen und Füßen wehrende Frau wird von vier kräftigen Männern gepackt, in einen leeren Raum gezerrt und mit dem Gesicht nach unten auf eine Matte auf dem Fußboden gedrückt.

Einer der Männer – es sind Pfleger der psychiatrischen Abteilung des St. Mary’s Hospital in San Francisco – jagt der lediglich mit einem Kliniknachthemd bekleideten Patientin ein Spritze in den Hintern. Als die Injektion wirkt, lassen sie ihre Hand- und Fußgelenke los und verlassen die Isolierzelle. 

Zurück bleibt das Häufchen Elend Eleanor Riese, die sich in spastischen Krämpfen windet und nicht einmal zur Toilette darf. Jahre zuvor wurde bei ihr paranoide Schizophrenie diagnostiziert, seither wird sie zwangsbehandelt, ohne dass sie bei der Art und der Dosierung der Medikamente mitbestimmen kann. Sie sucht juristischen Beistand – und findet ihn: In der streitbaren Anwältin Colette Hughes, die die lebenskluge Eleanor im Kampf um Würde und Selbstbestimmung begleitet.

Eleanor & Colette
USA 2017
Regie: Bille August
Mit: Helena Bonham Carter, Hillary Swank, Jeffrey Tambor u.a.
Verleih: Warner Bros. Germany
Laufzeit: 115 Minuten
Trailer:

Foto: © Bernd Spauke