Fortbildung zum Bachelor Professional – Neuer Karrierepfad für die Versicherungsbranche Ausbildung & Arbeit | 14.04.2025 | Gabriele Jordanski/bibb

mehrere Personen am Arbeiten mit Laptops Durchblick: Die Welt der Versicherungen und Finanzanlagen kann begeistern.

In der Versicherungs- und Finanzbranche steht ab sofort ein neuer attraktiver Karrierepfad zur Verfügung. Nachdem im Jahr 2022 die Berufsausbildung der Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen modernisiert wurde, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung und gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien den aufbauenden Fortbildungsabschluss „Bachelor Professional in Versicherungen und Finanzanlagen“ erarbeitet.

Die neue Fortbildung löst den bisherigen Abschluss der Geprüften Fachwirte für Versicherungen und Finanzen ab und greift mit einer breiteren Ausrichtung die aktuellen Markt- und Branchenanforderungen auf. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Bachelor Professionals in Versicherungen und Finanzanlagen arbeiten zum Beispiel als betriebliche Führungskräfte im Versicherungs- und Finanzdienstleistungsgewerbe sowie dort in verschiedenen Bereichen und Tätigkeitsfeldern oder sie sind als Selbstständige tätig.

Der neue Abschluss wurde erarbeitet, weil die Transformation der Versicherungsbranche und damit verbundene Aspekte wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz, New Work und Nachhaltigkeit das Tätigkeitsspektrum des mittleren Managements erweitert und zu neuen Anforderungen an die Kompetenzprofile der Beschäftigten geführt haben. Unter dem Begriff „Leadership“ wurden daher zukunftsweisende Kompetenzen zum professionellen Führen, Begleiten und Unterstützen der Mitarbeitenden in Veränderungsprozessen, zur Personalentwicklung sowie betrieblichen Ausbildung verankert. Ergänzt wird das Kompetenz-Portfolio durch das Analysieren von Unternehmensprozessen auf Veränderungspotenziale und die nachhaltige, digitale Gestaltung von Arbeitsprozessen sowie das Initiieren, Konzipieren und Organisieren von Projekten.

Der neue Abschluss befähigt darüber hinaus zur Übernahme komplexer Aufgaben in den betrieblichen Kernprozessen Produktmanagement, Kundenmanagement sowie Schaden- und Leistungsmanagement und zum Entwickeln von kundenorientierten Lösungen in den Bereichen Sach- und Vermögensschutz oder Vorsorge. Hierbei werden insbesondere Beratungskompetenzen speziell für Firmen- und Gewerbekunden erweitert.

Für die Fortbildungsprüfung wurden die beiden Prüfungsteile „Kundenbedarfsfelder“ und „Kernprozesse, Steuerung und Zusammenarbeit“ geschaffen. Innovativ hierbei sind insbesondere Form und Ablauf des zweiten Prüfungsteils, der neben einer schriftlichen Prüfung auch eine dreiteilige praxisbezogene Prüfung vorsieht. Diese umfasst eine schriftliche Praxistransferarbeit, eine Präsentation sowie ein Fachgespräch. Auch die Ausbildereignungsprüfung wurde in die neue Fortbildungsverordnung integriert.

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