Kinotipp: „Persischstunden – Die Erfindung einer Sprache“ Kinonews | 22.09.2020 | Erika Weisser

Filmausschniitt Persischstunden

Im Jahr 1942 hat Hauptsturmführer Klaus Koch, Küchenkommandant in einem SS-Übergangslager, genug von den Gräueltaten und dem Krieg des Naziregimes, dem er immer treu ergeben war.Und immer noch ist: Auch wenn er nicht mehr an den allenthalben beschworenen Endsieg glaubt und sich mit dem Gedanken trägt, noch vor dem ihm unabwendbar scheinenden Untergang das Land zu verlassen und irgendwo in der Welt ein Restaurant zu eröffnen, ist er doch weiterhin willfähriger Vollstrecker der herrschenden Menschheitsverbrecher. 

Das bekommt auch Gilles zu spüren, ein junger belgischer Jude, der von der SS verhaftet und ins Lager gebracht wurde und den Koch ohne zu zögern exekutieren lassen will. Doch Gilles hat ein auf Farsi  verfasstes Buch bei sich, das sich als Lebensretter erweist: Ohne auch nur ein Wort Farsi zu beherrschen, gibt er sich als  Perser aus und bietet Koch an, ihn die Sprache zu lehren – die er erst noch erfinden muss. Ein waghalsiges Projekt auf Leben und Tod.

Persischstunden
Deutschland 2020
Regie: Vadim Perelman
Mit: Nahuel Pérez Biscayart, Lars Eidinger u. a.
Verleih: Alamode
Laufzeit: 127 Minuten
Start: 24. September 2020

Foto: © Alamode