Voll von der Rolle: Werkschau im Kandelhof Kinonews | 25.06.2018 | Erika Weisser

„Am Tag die Sterne“ heißt der Mittellangfilm, für den der 28 Jahre junge Freiburger Regisseur Simon Schneckenburger Ende November beim internationalen Filmfestival „Up and Coming 2017“ in Hannover den Deutschen Nachwuchsfilmpreis erhielt.

Bisher war das Drama um den Bruder eines früheren Schüler-Amokläufers außer bei diversen Wettbewerben nur in Kirchzarten zu sehen; dort ist Schneckenburger aufgewachsen, dort und in der unmittelbaren Umgebung Kirchzartens hat er den Film im vergangenen Jahr gedreht. Jetzt kommt er endlich auch in ein Freiburger Kino: Heute, am 25. Juni, 20.45 Uhr, gibt es im Kandelhof eine ganze Werkschau.

Außer diesem 45 Minuten dauernden Streifen, in dem es um den unglücklichen und verunglückten Versuch des Protagonisten geht, in das Dorf seiner Kindheit zurückzukehren und an die durch die tödliche Gewalttat des Bruders jäh unterbrochene Jugendzeit und an seine frühere Liebe anzuknüpfen, bringt der Filmemacher auch noch andere „zwischen Schönheit und Entsetzen“ angesiedelte Werke mit, die 2017 entstanden sind. Dabei ist der Kurzspielfilm „Wintersonnwende“, der ebenfalls die Rückkehr einer der Hauptfiguren an den Ort seiner Kindheit und Jugend zum Inhalt hat und im Schwarzwald spielt, aber versöhnlicher endet als „Am Tag die Sterne“. Dabei ist auch „Here’s looking at you, kid“, das auf einem Songtext basierende kleine, gerade 5 Minuten dauernde Animationstheaterstück über Rockstars, Poetry-Slams, Zombies und Frauen.

Während und nach der Werkschau, die durch ein 15-minütiges Frühwerk namens „Herr Olsson und die Einsamkeit“ und das Seidenstraßen-Tourvideo „Minua“ abgerundet wird, gibt es natürlich auch die Gelegenheit, mit Simon Schneckenburger und seinem Team ins Gespräch zu kommen – ein kleines Freiburger Filmfest.

Foto: © Marcus Hafner