Zaghafte Annäherung: „Das Haus am Meer“ Kinonews | 21.03.2019 | ewei

Ein alter, mürrisch wirkender Mann sitzt auf der Terrasse seines Hauses am Meer und raucht. Als er gerade seine Zigarette über den Aschenbecher hält, ist plötzlich nichts mehr, wie es war: Schlaganfall. Diesen können wir freilich nur anhand der Großaufnahme der Hand erahnen, die sich verkrampft, an der Tischkante Halt sucht, erschlafft.

Kurz darauf treffen seine Kinder am malerischen südfranzösischen Ort des Geschehens zusammen – und es wird bald spürbar, dass sie sich nicht nur räumlich sehr weit voneinander entfernt haben. Zwischen der berühmten Pariser Theaterschauspielerin Angèle und ihrem Bruder Joseph, einem idealistischen und deshalb umso frustrierteren Gewerkschafter, gibt es zwar noch schwache Familienbande, doch zu Armand, der das Fischrestaurant des Vaters führt, finden beide keinen Weg.

Nach und nach erfahren wir die Gründe und erleben schließlich eine zaghafte Annäherung. Ein sehr atmosphärischer Film mit einer unerwarteten Wendung ins Zeitpolitische.

Das Haus am Meer
Frankreich 2017
Regie: Robert Guédiguian
Mit: Ariane Ascaride, Jean-Pierre Darroussain u.a.
Verleih: Film Kino Text
Laufzeit: 107 Minuten
Start: 21. März 2019
Trailer:

Foto: © Film Kino Text