Ambition und Austausch: KHG-Orchester tritt im Konzerthaus auf Musik | 22.02.2023 | Till Neumann

Vereint Studierende mehrerer Hochschulen in Freiburg: das KHG Orchester Freiburg

„Ein hochambitioniertes Freiburger Studierendenorchester“. So nennt sich das KHG-Orchester. Es besteht aus knapp 100 Studierenden der Uni Freiburg, der PH Freiburg und der Musikhochschule Freiburg. Das Ensemble tritt am 26. Februar in Konzerthaus auf. Vorab hat chilli-Redakteur Till Neumann den Orchester-Sprecher Ben Thiekötter interviewt. Der 21-Jährige erzählt von einem monumentalen Werk und einer außergewöhnlichen Kooperation.

Ben Thiekötter vom KHG Orchester

Herr Thiekötter, am 26. Februar ist Abschlusskonzert im Konzerthaus. Was erwartet die Zuschauer*innen? 

Thiekötter: Dieses Semester erwartet die Zuschauer*innen Bruckners 8. Symphonie. Das heißt eines der monumentalsten Werke der Musikgeschichte! Die Symphonie wurde 1892 uraufgeführt, Anton Bruckner komponierte sie unter dem Eindruck des großen Erfolges, besonders seiner 7. Symphonie. Trotzdem ist die 8. Symphonie eher von dunklen Stimmungen geprägt. Auf jeden Fall handelt es sich um ein sehr ausdrucksstarkes Werk.

Rund 100 Studierende sind Teil des Orchesters. Wie stellt es sich zusammen?

Thiekötter: Das Orchester setzt sich wirklich aus Studierenden aller Fakultäten und Semester zusammen. Einige Mitglieder studieren an der Musikhochschule, widmen sich also auch in ihrem Studium ihrem Instrument. Der Großteil studiert aber andere Fächer. Von Italienisch über Philosophie zu Physik sind hier alle Disziplinen vertreten. Manche sind in ihrem Studium schon sehr weit fortgeschritten, andere ganz frisch in Freiburg.

In diesem Semester haben Schüler*innen die Konzerteinführung entwickelt. Was hat es damit auf sich? 

Thiekötter: Das ist etwas ganz Besonderes: Wir sind im Rahmen eines Musikvermittlungsprojekts mit einer 10. Klasse des Kollegs St. Sebastian verbunden. Die Schülerinnen und Schüler haben sich im Unterricht intensiv mit der 8. Symphonie auseinandergesetzt und aus dieser Beschäftigung die Konzerteinführung entwickelt. Dabei wurden sie von zwei Orchestermitgliedern betreut, neulich waren sie auch in einer Probe zu Gast und saßen mit an unseren Pulten. In der Konzerteinführung können die Zuschauer*innen die Hintergründe der Programme kennenlernen. Ich freue mich sehr auf die Einführung, weil ich glaube, dass die Schüler*innen aus ihrer Perspektive einen besonders Interessanten Zugang zum Stück ermöglichen können.

Das KHG nennt sich „hochambitioniert“. Was macht den Unterschied zu anderen Konzerten? 

Thiekötter: Es bemühen sich jedes Semester deutlich mehr Musiker*innen um einen Platz im Orchester, als tatsächlich Stellen frei sind. Für uns ist wichtig, dass die Mitglieder Freude an der Musik haben und auch Lust haben, sich in das soziale Gefüge des Orchesters einzubringen. Aber natürlich ist für uns auch sehr wichtig, wie gut jemand sein Instrument beherrscht. Im KHG-Orchester spielen alle Mitglieder ihr Instrument also mindestens auf einem für Laien hohen Niveau. Daraus ergibt sich eine tolle Energie für die Probenarbeit. Und uns alle eint die Ambition, nicht bloß irgendwie zu spielen, sondern wirklich ein mitreißendes Konzert zu geben. Da spornen wir uns immer wieder gegenseitig an.

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Fotos: © Julius von Campenhausen & privat