„Fühle mich unsicher“: Tänzer Natural Orlando fühlt sich vom Vollzugsdienst gegängelt Musik | 06.10.2024 | Till Neumann

Ein Bußgeldbescheid für eine Tanzaktion ärgert Natural Orlando. Der Tänzer hat ein Crowdfunding gestartet und möchte das notfalls vor Gericht klären. Im Interview mit chilli-Redakteur Till Neumann erklärt der Student, worum es geht.

Würde notfalls Freiburg verlassen: Natural Orlando
chilli: Ihr sollt 128,50 Euro Bußgeld zahlen wegen Silent-Straßenkunst?
Orlando: Aus unserer Perspektive ist es so. Der Vollzugsdienst sagt, dass es im Februar 2024 nicht genug Durchgangsbreite gab beim Tanzen vor dem Regierungspräsidium. Es heißt, wir bräuchten eine Sondernutzungserlaubnis für Straßenshows. Dabei steht im Merkblatt der Stadt, die Nutzungserlaubnis ist da für das, was wir machen.
chilli: Was sollte grundsätzlich geändert werden?
Es wäre wichtig, dass mehr kommuniziert wird. Und dass sich der Vollzugsdienst untereinander besser abspricht. Er denkt, dass ich für alle möglichen Tänzer in Freiburg verantwortlich bin. Der Ort, für den ich ein Bußgeld bezahlen soll, wurde vom Vollzugsdienst vorgeschlagen. Das ist das eigentlich Ironische. Ich würde mir wünschen, dass man den Ort am Bertoldsbrunnen wieder für Straßenkunst freigibt. Das war vor 2019 schon so.
chilli: Wie fühlt sich die Situation an?
Für mich ist es sau beängstigend, wenn ich in der Stadt tanze und vom Vollzugsdienst ein Foto von mir gemacht wird. Ich fühle mich durch den Vollzugsdienst extrem unsicher. Ich habe auch mit dem No-Basement-Kulturraum, den ich 2021 schließen musste, in Freiburg schlechte Erfahrungen gesammelt. Es hängt mit von diesem Gerichtsfall ab, ob ich oder ob wir als Gruppe einfach die Stadt wechseln. Hier ist dann einfach verbrannte Erde.
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Foto: © NoSoundExperience & Joschka Ritter
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