Liebe für Live: Malaka Hostel legen „Asphalt Odyssey“ vor Musik | 26.11.2024 | Till Neumann

Drehen live auf: Malaka Hostel um Viktor Myron (Dritter von rechts) und Holger Gainsburg (rechts)

Die Freiburger Band Malaka Hostel sieht sich vor allem als Band auf der Bühne. Daher ist das neuste Release „Asphalt Odyssey“ ein Live-Album. Es führt die selbsternannten Coyoten auf Tournee. Dort wollen sie Herzen erobern – aber nach Freiburg zurückkehren.

Einen „wilden und farbenfrohen Querschnitt aus allen Epochen der Bandgeschichte“ versprechen die sechs Musiker. Drei Alben haben sie seit 2015 vorgelegt. Das jüngste ist am 8. November erschienen und eine Liveplatte.

Was die Hörer·innen auf „Asphalt Odyssey“ erwartet? „Malaka Hostel vom Feinsten“, schwärmt Mundharmonika-Spieler Holger Gainsburg (42). Die acht Songs sollen das Publikum mitnehmen in ihren wilden Kosmos. „Wir sind zuallererst eine Live-Band“, sagt Sänger Viktor Myron (36, „was uns ausmacht ist die Live-Energie.“ Man spiele einfach anders, wenn die Leute tanzen und glücklich sind.

Der Albumtitel steht für ihre Reisen. In den vergangenen Jahren spielten sie auf Festivals wie der Fusion, dem Jazzfestival Saalfelden (Österreich) oder dem St. Gallen Open Air in der Schweiz. „Der Asphalt steht für die Landstraße, das Live-Touren, das Woandershin-Kommen“, erzählt Myron. „Und Odyssey dafür, dass der Weg das Ziel ist“, ergänzt Gainsbourg. Eine Band komme nie an, nach dem Konzert sei vor dem Konzert.

Die Produktion im Plankton Studio Freiburg war ein „ordentlicher Spagat“, erklärt Gainsbourg. Das Live-Feeling soll rüberkommen, aber edel dürfe es dennoch klingen. Die Tour startet am 29. November im Freiburger E-Werk. Danach geht es nach Kempten, Ulm und Karlsruhe. Die zwei Musiker wünschen sich unerwartete Momente und viele Begegnungen. Leicht habe man es als Musiker nicht. „Konzertveranstaltungen haben es schwer, Förderprogramme werden zurückgefahren, die Kosten steigen“, berichtet Myron. Die Besucherzahlen seien rückläufig. Er ist trotzdem zuversichtlich, dass es voll wird. „Wir haben uns in den letzten zehn Jahren einen guten Ruf erspielt, es werden immer genug Leute kommen.“

Vielleicht wollen sie auch deswegen Freiburg treu bleiben. „Klar, du kannst als Musiker auch nach Berlin gehen, um anschließend im Überangebot unterzugehen. Ich seh‘ den Sinn darin nicht“, sagt Myron und lacht. Alle Bandmitglieder haben zudem Familie hier oder sind anderweitig verwurzelt. „Die Berlin-Frage stellt sich eigentlich gar nicht“, sagt Gainsbourg. Einige Bandmitglieder seien jahrelang auf Weltreise gewesen, aber Freiburg bleibe die Basis.

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Foto: © Simon Metzger