Freiburger Start-up Savage Chocolate kreiert ­Süßigkeiten-Neuheit STADTGEPLAUDER | 22.04.2021 | Liliane Herzberg

Savage Chocolate

Schokolade küsst Gummibärchen: Zwei Freiburger haben mit „Savage Chocolate“ eine Süßigkeit auf den Markt gebracht, die hierzulande einzigartig sein dürfte. Mit den Sweets wollen die Jungunternehmer durchstarten, ihr Business bauen sie sich neben dem Studium auf. Immer wieder stoßen sie dabei auch an Grenzen. Trotzdem sind die Süßigkeiten mittlerweile weit über die Stadtgrenze hinaus erhältlich.

Es waren einmal zwei Freiburger, die starteten einen Roadtrip durch das weit entfernte Kanada. Eines schönen Abends in der Wildnis stellten sie fest, dass der eine lieber Schokolade isst, während der andere Gummibärchen bevorzugt. Wieso es da noch keine Kombination gibt, fragten sich die beiden – die Idee zu Savage Chocolate war geboren. 2019 wagten sie den Weg von der Wildnis in die deutsche Bürokratie und gründeten ihr Unternehmen. Seit Oktober gibt es die Süßigkeiten zu kaufen, erst nur im Freiburger Bahnhofs-Supermarkt, mittlerweile in immer mehr Läden in ganz Deutschland.

Vier Euro kostet eine Tüte, gefüllt ist sie entweder mit schokoladigen Sticks oder Schnullern, süß, herb und ungewohnt ist das Geschmackserlebnis. „Momentan ist es für uns noch ein Hobby, aber ein teures. Wir machen alles selbst und reinvestieren auch alles, was reinkommt“, so Jacob Hensler, einer der beiden Gründer.

Regional und von Hand verpackt

Gestartet sind sie mit Ersparnissen. „Die Regionalität hilft uns, unser Produkt zu vermarkten, der Schwarzwald und die Tatsache, dass es handgemacht und -verpackt ist, das zieht“, sagt der 22-Jährige. Die Gummibärchen beziehen die Inhaber aktuell noch von Suntjes, in die Schokolade eingetunkt werden sie von der Konfiserie Gmeiner im Schwarzwald, bei der Caritas Freiburg dann handverpackt.

Ganz so einfach ist der Weg zum erfolgreichen Süßigkeiten-Start-up nicht: „Eines Tages stand plötzlich das Gesundheitsamt vor meiner Tür und ich wusste nicht, was ich vielleicht falsch gemacht haben könnte“, erzählt Leon Kroher. Glücklicherweise sei aber alles ordnungsgemäß gewesen. Anfangs erfuhren sie nicht viel Unterstützung von Freunden und Familie, „das alleine durchzuziehen, kostete schon Überwindung“, erinnert sich der 23-Jährige. „Wir wachen jeden Tag auf und müssen eine neue Challenge bewältigen. Da fließt viel Zeit rein, aber: Wir verkaufen Süßigkeiten und das macht die Leute glücklich. Das ist schön“, ergänzt Kollege Hensler.

Savage

Langfristig gesehen wollen sie die Gummibärchen selbst herstellen, am liebsten auch vegan: „Solange wir sie einkaufen, bleibt undurchsichtig, welche Zutaten wirklich drinstecken, vor allem, wenn man nur so ein kleiner Player ist wie wir“, klagt Hensler. Außerdem sei eine vegane Pralinensorte in Planung. Mehr wollen sie zwar noch nicht verraten, aber Ideen haben sie schon: „Ich habe schon viel gesehen, war in Neuseeland und Australien“, so der 22-Jährige, da seien weitere wilde Kreationen und Kombinationen nicht ausgeschlossen.

Für die nähere Zukunft lohne es sich vielleicht, „den Fokus auf Geschenkeläden zu richten und die Süßigkeiten dort zu verkaufen, statt in Supermärkten, denn wenn die großen Player unsere Idee klauen, können wir ganz schnell nicht mehr mithalten“, resümiert der Business- und Management-Student Hensler. Aber da hätten sie noch keine Entscheidung getroffen. Erst mal sei jetzt das Ziel, sich in so vielen Städten wie möglich einen Namen zu machen.

Fotos: © Jacob Hensler