Trinationaler Erfolg: Museums-PASS-Musées feiert Jubiläum Museumsführer | 03.10.2019 | Tanja Senn

Parc de Wesserling

Am 1. Juli 1999 wurde der erste Museumspass verkauft. Damals hätte wohl niemand gedacht, dass die Idee – eine einzige Eintrittskarte für Museen in drei Ländern – solch ein durchschlagender Erfolg wird. Doch heute, genau 20 Jahre später, nutzen jährlich 50.000 Erwachsene plus zahlreiche Kinder die Möglichkeit, grenzüberschreitend Kultur zu erleben.

Angefangen hat alles mit 120 Museen. Mittlerweile lassen sich mit dem Pass 332 Kultureinrichtungen erkunden – darunter auch mehrere Schlösser und Gärten. Die großen Museen seien alle dabei, sagt die Kommunikationsverantwortliche Eliane Stauffiger, hinzu kämen zahlreiche kleine oder mittlere: „Wir verstehen es als unsere Aufgabe, darauf hinzuweisen, dass es nicht nur die großen Häuser gibt, sondern auch viele sehenswerte Kleinode.“ So gibt es einmal im Monat eine Veranstaltung, bei der meist die kleinen und mittleren Museen im Fokus stehen, die weniger bekannt sind.

Dem Pass anschließen können sich alle Museen, die Eintrittspreise verlangen, regelmäßige Öffnungszeiten haben – und die im Dreiländereck liegen. Dieses Gebiet ist weit gefasst: Auf französischer Seite ist der Pass in der gesamten Region Lothringen, Elsass und Franche Comté gültig, in Deutschland von Lörrach bis Worms und Mainz sowie im Stuttgarter Raum, und in der Schweiz beteiligen sich sechs Kantone (Basel-Stadt, Basel-Land, Aargau, Jura, Solothurn, Bern).

Wie die Inhaber den Pass nutzen, sei dabei sehr unterschiedlich, weiß Stauffiger. In Städten wie Basel, Freiburg oder Karlsruhe nutzten die Einwohner vor allem das große Kulturangebot vor Ort. Menschen auf dem Land seien hingegen meist mobiler und fahren auch gerne über die Grenze. „Sie nutzen die Freiheit, die ihnen der Pass gibt.“ Vor allem nach Basel kämen viele Passinhaber – schließlich sind die Eintritte in der Schweiz doch deutlich teurer als in den Nachbarländern.

Für viele ist der Museums-PASS-Musées auch ein toller Ideengeber: Da auf der Homepage alle angeschlossenen Häuser vorgestellt werden, lassen sich hier viele Museen entdecken, die man zuvor nicht im Blick hatte. Denn wer weiß schon, dass es in Hauenstein ein Deutsches Schuhmuseum gibt, dass sich in Bad Säckingen ein in Europa einzigartiges Trompetenmuseum befindet oder dass das Brothaus in Sélestat alles über die Geschichte des elsässisches Brotes verrät? Oft werde der Pass auch dazu genutzt, um innerhalb eines Jahres mehrmals das gleiche Museum zu besuchen. Der Großteil der Inhaber seien dabei ältere Menschen und Rentner, die mehr Zeit haben und generell eher kulturinter-essiert sind.

Stauffiger und ihre Kollegen möchten das nun ändern. So hat sich das Team für das Jubiläumsjahr eine ganz besondere Aktion für Familien ausgedacht: Auf einer eigenen Website lädt „Maarsi“ – ein kleiner blauer Außerirdischer – die jungen Besucher dazu ein, die Welt der Museen zu entdecken. Kinder bis zwölf Jahre können sich hier registrieren und dann ein halbes Jahr lang mit dem Maarsi-Pass alle teilnehmenden Mitgliedsmuseen kostenlos besuchen. In jedem Haus gibt es ein spannendes Quiz, an dem die Kinder über die Website teilnehmen können. „Wir möchten über die Kinder die ganze Familie ansprechen“, erklärt Stauffiger. „Es gibt für sie in den Museen so ein tolles Angebot – das wollen wir bekannter machen.“

Info

Museums-PASS-Musées

320 Museen – 3 Länder – 1 Pass
Jahrespass (1 Person + 5 Kinder unter 18 Jahren): 112 Euro, erm. 106 Euro
erhältlich in den Museen des Verbunds und im Online-Shop unter www.museumspass.com

Mehr zum Familienangebot unter
www.maarsi.com

Foto: © Parc de Wesserling