FRezi: Der zweite Mond – Lachen im Hospiz 4Literatur & Kolumnen | 27.05.2024 | Erika Weisser

Einen „Trostroman“ nennt Ruth Gleissner-Bartholdi ihr neues Buch, dessen Handlung in einem Hospiz spielt, in dem gelacht, musiziert und gefeiert wird: in der Villa A.  Die ehemalige Politikredakteurin der Badischen Zeitung hat diese fiktive Villa in der nächsten Umgebung ihres Wohnorts Badenweiler angesiedelt: zwischen Wald und Reben im Markgräflerland.

Hier hat der alte Medizinprofessor Sam ein Gästehaus gegründet, in dem immer acht Menschen – alte und junge – die letzte Phase ihrer Leben verbringen. Gut umsorgt, selbstbestimmt und ja, manchmal auch verliebt. Eben gemäß Sams Maxime, dass ein Arzt das Leben verlängern soll, nicht das Sterben. Dass auch ein Haus des Abschieds der Daseinsfreude zugewandt sein soll – und allem, was dieses Dasein ausmacht: Träume, Wünsche, Ängste, Erinnerungen, Liebe.

Als der Professor aus Gesundheitsgründen eine Weile ausfällt, übernimmt sein inzwischen selbst in die Jahre gekommener früherer Student Adam die Vertretung. Und dieser Doc Adam macht sich Sams Maxime auf ganz besondere Art zu eigen. Mit Einfühlung, Geduld und viel Humor bringt er die Menschen dazu, sich mit ihrem Leben zu versöhnen. Und, so getröstet, die Angst vor dem Tod zu überwinden. Und zu erkennen, was noch in ihnen steckt.

Das Buch Der zweite Mond.

Der zweite Mond
von Ruth Gleissner-Bartholdi
Verlag: Lauinger, 2024
244 Seiten, Paperback
Preis: 16 Euro