Warum die Dürrschnabel Industriebau mehr ist, als der Name suggeriert Bauen & Wohnen | 26.04.2021 | Lars Bargmann

Firma Sexauer Sanitär und Heizung Bauantrag wird bald eingereicht: Geplantes Betriebsgebäude für die Firma Sexauer Sanitär und Heizung

Im Großen und Ganzen ist das Corona-Jahr 2020 gut gelaufen. Sagt Stefan Schäfer, Geschäftsführer der Dürrschnabel Industriebau GmbH mit Sitz in Emmendingen. Bislang gebe es auf dem Bau nur kleine Bremsspuren. Der Umsatz ging nach dem Ausreißerjahr 2019 mit 24 Millionen wieder auf das normale Niveau mit rund 13 Millionen Euro zurück. Das führt Schäfer aber nicht auf die Pandemie zurück.

Der Großteil der Kunden des Generalunternehmers zählt zum Mittelstand. Hier aber, etwa im Bereich Maschinenbau, Präzisionstechnik oder auch Automobile, zeigen sich die Unternehmer mit Investitionen derzeit noch zurückhaltend. Doch die Industriebau ist schon lange mehr, als der Name suggeriert.

Denn mehr und mehr gerät auch der Wohnungsbau in den Fokus. Das größte Bauvorhaben in diesem Segment steht auf dem Güterbahnhof in den Startlöchern: Für eine Projektgesellschaft aus der Kirschner Wohnbau GmbH und der Dürrschnabel Bauträger GmbH erstellen die Emmendinger demnächst ein großes Wohn- und Geschäftshaus mit 54 Eigentumswohnungen und rund 400 Quadratmetern Ladenflächen. Für Kirschner zudem noch ein reines Wohnhaus mit 59 Einheiten. Diese Baugenehmigung liegt nun frisch auf dem Tisch.

Auf dem nördlichsten Grundstück des Areals bauen Schäfer und sein Co-Geschäftsführer Markus Keune für den Reha-Verein zudem für knapp vier Millionen Euro ein Werkstattgebäude mit Wohnungen, und in der auch von der Kirschner Wohnbau GmbH erstellten Quadriga – der städtebaulich markanteste Neubau auf dem Güterbahnhof – zeichnen sie auch für den Innenausbau der beiden unteren Geschosse mit rund 3000 Quadratmetern verantwortlich. Insgesamt verbaut die Dürrschnabel allein in dem Quartier zwischen 40 und 45 Millionen Euro.

In Achern ist derweil der Bau einer zehn Meter hohen und 2000 Quadratmeter großen Produktionshalle für die Betonwerk Müller GmbH & Co. KG gestartet, in der auch eine neue Mischanlage installiert wird. In Bötzingen übergibt Schäfer im Spätsommer eine neue Kfz-Werkstatt an den Eigentümer. Dort, direkt auf dem Nachbargrundstück, wird der Geschäftsführer demnächst auch noch einen Bauantrag für ein neues, 1550 Quadratmeter großes Betriebsgebäude für die Firma Sexauer Sanitär und Heizung abgeben. Und bei Ford Ernst an der Freiburger Mooswaldallee steht demnächst schon der siebte Bauabschnitt an.

Zudem sind Wohnungsprojekte in St. Georgen und an der Gehrenstraße in Haslach in der Pipeline. Neben „gewaltigen“ Genehmigungsphasen vor allem in Freiburg macht sich Schäfer aber vermehrt Sorgen um die Preisspirale bei den Baustoffen. Auf seinem Schreibtisch liegen die Ankündigungen mehrerer Händler. In der Spitze verteuern sich demnach bestimmte Produkte um 50 Prozent. Da rauchen nicht nur den Kalkulatoren – einen neuen hat Schäfer gerade eingestellt – die Köpfe.

„Das ist schon prägnant. Wir müssen das in unseren Verträgen mit unseren Auftraggebern irgendwie, etwa mit Preisgleitklauseln beim Material, berücksichtigen“, sagt Schäfer. Denn anders könne man keine seriösen Pauschalangebote mehr abgeben. Aber auch er weiß, dass die Probleme in der Bauwirtschaft im Vergleich zu vielen anderen pandemiegepeinigten Branchen „Luxusprobleme“ sind. Aber auch solche wollen gelöst werden. 

Visualisierung: © Dürrschnabel Industriebau