Crashkurs Bau – Workshop-Reihe berät Initiativen bei Bauprojekten Bauen & Wohnen | 16.02.2023 | Pascal Lienhard

Richtfest für Kleineschhol Erstes Richtfest für Kleineschholz: Im „Pavillon für Alle“ können sich Baugruppen vernetzen und weiterbilden.

Die Planungen für das Neubaugebiet Klein-eschholz im Stühlinger sind ambitioniert. Auf einer Fläche von elf Fußballfeldern sollen ausschließlich gemeinwohlorientierte Träger bauen. Für die läuft aktuell eine Workshop-Reihe.

„Es gehört viel Handwerkszeug und Know-how dazu, um aus einer Vision ein Gebäude werden zu lassen“, sagte unlängst Sabine Recker. Beim Kick-off der Workshop-Reihe „Gebaut“ im Kreativpark der Freiburger Lokhalle stellte die Leiterin der städtischen Projektgruppe Kleineschholz das geplante Quartier vor. Auf dem Areal zwischen Güterbahntrasse, Rathaus im Stühlinger, Tramtrasse und Lehener Straße sollen rund 500 Wohneinheiten gebaut werden. Davon soll mindestens die Hälfte als geförderte Mietwohnungen entstehen. Zugelassen sind nur Genossenschaften, Miethäusersyndikat, Baugruppen und andere Akteure, die nicht auf Gewinn zielen.

Um den Gruppen das notwendige Wissen zu vermitteln, haben die Stadtverwaltung, der Verein Pavillon für Alle und das Social Innovation Lab (SIL) des Freiburger Grünhofs die Workshop-Reihe „Gebaut“ initiiert. SIL-Leiterin Jella Riesterer erklärt beim Kick-off, dass die Organisatoren auf 25 Anmeldungen gehofft hatten. Angemeldet haben sich 43 Baugruppen und Einzelpersonen. Mit ihrer SIL-Kollegin Vivien Riener führt Riesterer durch die Eröffnung von „Gebaut“. Ziel der Reihe sei es, die Lücke zu professionellen Bauträgern zu verkleinern und Ressourcen zu bündeln.

An fünf Abenden soll es nun um Gruppenprozesse und Rechtsnormen, klimafreundliches Bauen, Förderungen für gemeinwohlorientierten Wohnungsbau, Finanzierungsmodelle und Erbbaurecht sowie Bauplanung und Perspektiven gehen. Die kommenden Termine werden in einem Pavillon an der Lehener Straße neben der Agentur für Arbeit stattfinden. Das Gebäude wurde vom Verein Pavillon für Alle initiiert und soll unter anderem Interessierten und Wohnprojektgruppen als Treffpunkt dienen.

Recker erklärt, dass für Kleineschholz zwar ein Leitfaden entwickelt werde, an dem sich Bauwillige orientieren könnten. Jedoch wolle die Stadtverwaltung nicht zu viele Vorgaben machen. „Das Quartier soll von Ihren Ideen profitieren“, sagt Recker. „Wir als Stadt kommen sicher nicht auf Dinge, auf die Sie vielleicht kommen, die aber wichtig, kreativ, innovativ und sozial sind.“ Die Grundstücke werden im Erbbaurecht vergeben. Nach aktuellem Zeitplan soll im Herbst die Vermarktung beginnen.

Bei der Vergabe wird es nach Angaben der Stadtverwaltung vor allem um den gemeinwohlorientierten Beitrag der jeweiligen Projekte gehen. Dieser könne sozial, ökologisch, architektonisch, gewerblich oder kulturell sein. Wer es mit seinen Konzepten nicht nach Kleineschholz schafft, kann sich für Dietenbach bewerben. Ingo Breuker, stellvertretender Leiter der Projektgruppe Dietenbach, stellte in der Lokhalle den geplanten Stadtteil vor. Auch dort sollen Baugruppen aktiv werden können.

Foto: Pascal Lienhard