1000 Durchbrüche pro Geschoss: Büro Müller + Klein in ganz Baden im Einsatz Bauen & Wohnen | 18.09.2018 | Lars Bargmann

Das Freiburger Statikerbüro Müller +Klein ist aktuell für den Neubau der Volksbank zuständig. Hat aber auch andernorts alle Hände voll zu tun.

„Da gibt es nichts, was es nicht gibt“, sagt Christian Klein. Der Mann ist Statiker. Und er meint den Neubau der Firmenzentrale der Volksbank Freiburg an der Bahnhofsachse, bei dem das Büro von Klein und seinem Kompagnon Michael Müller für die Tragwerksplanung verantwortlich ist. Bei weitem nicht das einzige größere Projekt, das das Ingenieurbüro für Bauwesen Müller + Klein mit Sitz in Littenweiler derzeit bearbeitet.

Stolze 105 Millionen Euro verbauen die Volksbank und der Breisgauer Katholische Religionsfonds an der Ecke Bismarckallee und Eisenbahnstraße. Neben dem neuen Bankgebäude wird eine Aula für die St. Ursula-Schulen und ein neues Hotel gebaut. Alles Bauteile mit unterschiedlichen statischen Anforderungen.

Das Planungsteam muss Erdbeben und Grundwasser berücksichtigen, vorgespannte Träger, Hohlkörperdecken zur Reduzierung des Gewichts, in jedem der drei Untergeschosse mehr als 1000 Durchbrüche für die Haustechnik, eine durchaus anspruchsvolle Baustellenlogistik, Treppenhäuser mit Entrauchungsanlagen. Es sei „ein ganz besonderes Projekt“, das im 20-köpfigen Büro aktuell auch mehrere Mitarbeiter voll auslaste.

In Freiburg planen die Ingenieure zudem eine neue Heizzentrale für die Taifun-Tofu GmbH, die über der Produktionshalle liegt und deswegen durchs Bestandsgebäude hindurch aufgeständert wird – bei eine Nutz-/Traglast von einer Tonne pro Quadratmeter. An der Zähringer Straße sind sie fürs Neubauvorhaben Living Art zuständig, an der Ecke Breisacher Straße und Berliner Allee für das 43 Millionen Euro schwere neue Gesundheitszentrum der Familie Burtsche.

In Endingen am Kaiserstuhl verantworten Müller und Klein einen neuen, auf 25 Millionen Euro taxierten Schul-Campus mit Ganztagesgrundschule, Mensa, Turnhalle und Fachräumen, in Karlsruhe die Erweiterung des Bundesgerichtshofs, in Offenburg den ersten Bauabschnitt fürs örtliche Finanzamt (Volumen: 13 Millionen Euro), in Titisee haben sie soeben das zweite Gebäude für den Messgerätehersteller Testo abgeschlossen – auch das statisch keine Stangenware –, für den Bauverein Breisgau machen sie die Statik bei der Neugestaltung der Ortsmitte in Schallstadt, für die Stuckert Wohnbau ein Projekt in Lörrach, in Schopfheim den Erweiterungsbau des Georg-Reinhardt-Pflegeheims, in Neuenburg eine größere Wohnanlage, im Europapark ein Wohnheim für Mitarbeiter.

Mit den Aufgaben wächst auch im Büro selber die Zahl der Mitarbeiter. Vor zwei Jahren hatten Müller und Klein 15, heute schon 20 und in zwei Jahren werden es erneut mehr sein. „Wir werden“, sagt Klein, „weiter ganz behutsam wachsen.“

Foto: © Miguel Babo