Beruflich durch virtuelle Welten Job & Karriere | 19.09.2023 | Philip Thomas
Ein Hubschrauberflug über die Alpen, ein Konzert in der Royal Albert Hall in London, ein Spaziergang durch das verregnete Tokio. All das erlebt vom heimischen Sofa – Tablet und VR-Brille machen es möglich. Für die Erstellung solcher Szenarien gibt es den neuen dreijährigen Ausbildungsberuf Gestalter*in für immersive Medien.
In den vergangenen Jahren haben virtuelle Anwendungen in vielen Bereichen des Alltags neue Möglichkeiten eröffnet: Messen und Kongresse können zum Beispiel ganz einfach virtuell besucht werden, im medizinischen Bereich müssen Operateure und Patienten nicht zwangsläufig an einem Ort sein.
Auch in der Freizeit bietet „Augmented Reality“ durch computergenerierte Einblendungen in die reale Umwelt neue Einsatzmöglichkeiten. So können beispielsweise Möbelstücke vor der Kaufentscheidung mittels einer App in die Wohnung projiziert werden, oder Touristen erleben bei Stadtbesichtigungen Zeitreisen mithilfe von QR-Codes.
Die neue Ausbildung soll nun befähigen, immersive Medien sowie virtuelle Welten zu erschaffen und professionell zu nutzen. Dafür sind die Gestalter*innen an der Beratung von Kundinnen und Kunden beteiligt, entwerfen das Produkt und entwickeln die virtuellen Welten in agilen Prozessen. Die Auszubildenden produzieren die immersiven Medien mit Autorenwerkzeugen und in Entwicklungsumgebungen, modellieren 3D-Daten und erstellen Prototypen.
Außerdem führen die Azubis Bild- und Tonaufnahmen in realen und virtuellen Produktionen durch und gestalten Animationen und virtuelle Klangwelten. Für die Arbeit in Projektteams, die zum Kern der Arbeit gehört, sind Kommunikation und Kooperation wichtig. Insbesondere mit Softwareentwicklerinnen und -entwicklern müssen sich Gestalterinnen und Gestalter eng abstimmen.
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Im Rahmen der praktischen Abschlussprüfung müssen Absolventen anhand eines eigenen Projektes zeigen, dass sie eigenständig immersive Medien gestalten und produzieren können.
Nach erfolgreichem Abschluss stehen Gestaltern für immersive Medien interessante Karrierewege offen. Gestalter*innen für immersive Medien sollen arbeiten in AR-, VR- und XR-Unternehmen, bei Medienunternehmen mit digitalen Schwerpunkten, Film- und TV-Produktionsbetrieben und im Rundfunk, Marketing- und Kommunikationsagenturen, Innovations- und Marketingabteilungen von Unternehmen sowie IT- und Entwicklungsabteilungen in Produktionsbetrieben.
Foto: iStock.com/Amorn Suriyan