Kartografen der Neuzeit: Jakob und Genrih werden Geomatiker Jobstarter | 01.04.2022 | Philip Thomas

Jakob Büchle (links) und Genrih Goppe von regioDATA Maßarbeit: Jakob Büchle (links) und Genrih Goppe von regioDATA

Der Beruf des Geomatikers ist noch nicht alt. Seit 2010 können junge Menschen lernen, Geodaten für Bau- oder Naturschutzprojekte zu erfassen und die Lage- und Höhenpunkte in digitalen Systemen zu veredeln. Jakob Büchle und Genrih Goppe haben sich schlaugemacht, was sie in dieser Ausbildung bei ­regioDATA erwartet.

Was macht eigentlich ein Geomatiker? „Vor zwei Jahren wusste ich gar nicht, was das ist“, lacht Jakob Büchle. Heute weiß der Azubi bei regioDATA aus eigener Erfahrung: „Das sind moderne Kartografen.“ Die Ansprüche in diesem Bereich sind enorm gestiegen. Die Ausbildung beim südbadischen Spezialisten für raumbezogene Informationssysteme sowie Geodatenmanagement umfasst daher auch Vermessung und Datenverarbeitung.

„Wir vermessen Erdgas-, Wasser-, Strom-, Glasfaser-, Kupfer- und Wärmeleitungen“, erklärt Jakobs Kollege Genrih Goppe. Die erfassten Punkte werden von beiden Azubis anschließend in ein Geoinformationssystem (GIS) eingepflegt. Damit können Pläne für Energieversorger und Baufirmen erstellt werden. „So werden keine Leitungen durch­tr­e­nnt und alles bleibt auffindbar“, sagt er.

Bei der Auswertung von Drohnenbildern entspricht jedes Pixel einer Koordinate im System. „Diese Bilder rechnen wir zusammen“, sagt Jakob. Topografie, Höhenunterschiede und sogar Fahrbahnbeläge lassen sich so im Computer erfassen. Um alle technischen Bauteile eines Leitungsnetzes in ein GIS einzupflegen, benötigen die Azubis zwischen 20 Minuten bis hin zu mehreren Tagen.

Ganze Baustellen einzuarbeiten, sei eine Herausforderung. „Auf den ersten Blick ist das eine riesige Punktewolke. Da schluckt man erst mal“, so Jakob. 

Screenshot eines Programmes, dass die beiden benutzen

„Alles bleibt auffindbar“: Geomatiker pflegen eingemessene Punkte in digitale Systeme ein.

Bisher konnten sich die beiden Azubis jedoch zügig in Projekte einarbeiten. Voraussetzung sei präzises und systematisches Arbeiten. Und mit Zahlen müssen die Azubis umgehen können. „Unsere Arbeit ist Mathe­matik auf anspruchsvollem Niveau“, sagt Jakob. Um Punkte und Flächen zu berechnen, sind neben grafischem Geschick, dem Umgang mit Maßstäben auch räumliches Verständnis sowie Geometrie-Kenntnisse unerlässlich.

Die beiden Auszubildenden schätzen die Mischung aus Schreibtischarbeit und Außendienst bei regioDATA: Wenn sie nicht die Johannes-Gutenberg-Schule in Stuttgart besuchen, sind sie mit Vermessungsteams in ganz Südbaden unterwegs – oder verarbeiten Daten an den regioDATA-Standorten Freiburg und Lörrach. Gelandet wäre Genrih beinahe woanders. Nach seinem Fachabi wollte der 24-Jährige zuerst Bauingenieurswesen studieren. „Ich war mir allerdings unsicher, ob ein Studium das Richtige ist. Ich wollte mein eigenes Geld verdienen“, sagt er. Heute möchte er seine Ausbildung nicht mehr missen: „Das Betriebsklima ist sehr angenehm, und wir lernen jeden Tag etwas dazu.“

Die Bewerbung bei regioDATA sei unkompliziert gewesen. Einen Lebenslauf, Zeugnis und Motivationsschreiben später, saßen Jakob und Genrih beim Vorstellungsgespräch an der Freiburger Tullastraße. Drei Wochen danach flatterte die Zusage für die dreijährige Ausbildung ins Haus. Jakob erinnert sich noch: „Ich habe direkt zugesagt.“ Er habe dann schließlich auch genau gewusst, was ein Geomatiker ist.

 

Info 

regioDATA
regioDATA bildet aus in Freiburg und Lörrach zum Geomatiker (m/w/d) regiodata-gmbh.de/karriere

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