Medizinisch und mit Menschen: Luca Jetter macht eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin Ausbildung & Arbeit | 22.03.2023 | Philip Thomas

Luca Jetter Packt an: Gesundheits- und Krankenpflegehelferin Luca Jetter in der BDH-Klinik in Waldkirch

Nach ihrem Schulabschluss hat Luca Jetter eine einjährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin bei den BDH-Klinken in Elzach und Waldkirch begonnen. Ihr Fazit nach der Halbzeit: „Ich bin auf dem richtigen Weg.“

„Ich arbeite gerne mit Menschen, war auf einer inklusiven Schule und habe meine Mutter früher oft bei ihrer Arbeit in einem Labor unterstützt – das hat mich beeinflusst“, erzählt Luca Jetter. Ein sozialer Beruf im medizinischen Bereich sollte es nach ihrem Realschulabschluss also sein. Seit Oktober verstärkt die 19-Jährige deswegen das Team der BDH-Kliniken in Elzach und Waldkirch als Auszubildende zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin.

Für viele Hilfsbedürftige in den BDH-Kliniken ist Luca die erste Ansprechpartnerin. „Ich gehe auf die Klingel“, sagt sie. In den Zimmern misst sie Blutdruck, Puls, Temperatur oder Sauerstoffstoffsättigung, macht Patienten frisch oder lagert diese im Bett um. Dabei muss die Auszubildende ihren Aufgabenbereich genau kennen – als Gesundheits- und Krankenpflegehelferin darf sie beispielsweise keine Infusionen und Spritzen geben oder Medikamente verab­reichen. „Das ist sehr streng“, betont sie.

Berührungsängste darf Luca in ihrer Ausbildung nicht haben. „Am Anfang war das ein bisschen komisch“, berichtet sie. Mittlerweile habe sie sich daran gewöhnt, etwa Mundpflege oder das Ankleiden anderer Menschen zu übernehmen. „Man darf nicht zu verkopft sein“, erklärt sie. Auch die Umstellung von Schule auf Beruf erforderte Mut. „Auf einmal hatte ich viel Verantwortung. Ich stand noch nie so sehr im Leben.“ Angst habe sie nicht gehabt: „Ich bin schließlich da, um den Patienten zu helfen.“

Auch Aufmerksamkeit und ein gutes Auge sind gefragt. „Ich stelle fest, wie es den Patienten geht und leite das weiter.“ In der Regel ist Luca in den Kliniken nicht alleine unterwegs und arbeitet mit examinierten Pflegefachkräften sowie Ärzten zusammen. „Es geht nicht alleine. Wir sprechen uns viel ab.“ Neben Kommunikationsbereitschaft spiele auch körperliche Fitness eine Rolle – nach Ende ihrer Spätschicht um 21.30 Uhr falle Luca zu Hause ins Bett.

Auch die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, ist in ihrer Ausbildung unerlässlich: „Als Pflegehelferin muss ich den ersten Schritt machen.“ Nach einem halben Jahr falle ihr das leichter. „Es ist schön, wenn ich für Leute da sein darf“, sagt Luca. Ihre positive Art werde von vielen Patienten geschätzt: „Manchmal bekomme ich ein Lob, das ist natürlich schön.“

Zu ihren Patienten muss Luca die richtige Balance aus Nähe und Distanz finden. „Es ist schwierig, wenn man so nah am Menschen ist.“ Nicht immer sei ihre einfühlsame Art von Vorteil. Tod und Krankheit dürfe sie nicht zu nah an sich heranlassen. „Ich bin da, um den Menschen in der Klinik zu helfen.“ Über Dinge, die sie nicht kontrollieren kann, will sich Luca nicht zu viele Gedanken machen.

Am 30. September endet Lucas einjährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin. Für die Zeit danach hat sie schon Pläne. Der Medizin möchte sie treu bleiben, und auch mit Menschen will Luca weiterhin arbeiten: „Ich interessiere mich für eine Ausbildung als Physiotherapeutin.“ Mit 19 Jahren sei sie auf dem richtigen Weg: „Ich kann noch viel lernen, aber in diese Richtung möchte ich auf jeden Fall weitergehen.“

Info 

Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in
Wo // BDH-Klinik Elzach und Waldkirch
Wann // Ab dem 1. Oktober 2023
Voraussetzungen // Hauptschulabschluss
Infos // www.bdh-jobs.de

Foto: Philip Thomas