Zum Kinostart von „Nur wir drei gemeinsam“: 3×2 Freikarten zu gewinnen Kinonews | 28.06.2016

Der Film ist mehr als die Geschichte einer unzertrennlichen dreiköpfigen Familie, wie der Titel, auch der original französische, vielleicht suggeriert: Nous trois ou rien. Und er erzählt auch nicht nur die Geschichte von Widerstand, Flucht und Neubeginn.
 

 
Vielmehr ist der erste Langfilm des französischen Humoristen, Schauspielers und Rappers Kheiron eine Liebeserklärung an seine Eltern, eine Würdigung ihres vielschichtigen und unerschrockenen Engagements für politische und persönliche Freiheit. Eine Hommage, bei der es trotz eindrücklicher, ja drastischer Darstellung der diversen Gefahren für Leib und Leben der beiden nicht an komödiantischen und situationskomischen Wendungen mangelt – in denen man einen Teil der Schrecken von Diktatur, Verfolgung und Flucht einfach weglachen kann. Um sie überhaupt zu ertragen.
 
Kheiron, der eigentlich Nouchi Tbib heißt, erzählt von den letzten Jahren der Schah-Diktatur im Iran. Jahre, die sein Vater Hibat Tabib in Isolationshaft verbrachte, in der auch Stockschläge und Fußtritte an der Tagesordnung waren. Er erzählt auch vom Beginn der islamischen Revolution, die Ende der 1970er Jahre den im Exil lebenden Hoffnungsträger Ayatollah Khomeini an die Macht brachte, der sich bald darauf als ein dem Schah Reza Pahlewi ebenbürtiger Unterdrücker erwies. Und gegen dessen islamistisches Regime sich der inzwischen freigelassene Hibat natürlich auch auflehnte.
 

 
Was ihm Verfolgung und Lebensgefahr einbrachte, aber auch die Lebensliebe seiner Frau Fereshteh – und die Unterstützung seiner sich zumindest im Film zunächst spröde gebärdenden Schwiegereltern. Diese helfen dem jungen Paar und dessen zweijährigem Sohn Nouchi nach fünf Jahren Widerstand gegen Khomeinei und seine Schergen denn auch zur abenteuerlichen Flucht, die sie über die grüne Grenze zunächst in die Türkei und später nach Frankreich führt. Wobei sie den kleinen Nouchi und späteren Kheiron keine Sekunde lang allein lassen.
 
In wunderbaren, atmosphärisch dichten Bildern vermittelt Kheiron, der im Film selbst die Rolle seines eigenen Vaters spielt, einen sehr lebendigen Eindruck vom Leben zwischen Kampf und Verfolgung im Iran, von den Entbehrungen und Gefahren der Flucht und auch vom Leben in Paris, wo Fereshteh und Hibat natürlich weiter für die Freiheit im Iran auf die Straße gehen – und als frisch Integrierte in einer Brennpunkt-Banlieue für die Integration sozial ausgegrenzter Einheimischer sorgen.
 

 
Entstanden ist ein kämpferisches und dennoch emotional berührendes Sozialdrama, das trotz aller komödiantischen Elemente und Zwischentöne viel Tiefgang hat – und eine äußerst sympathische Familie porträtiert, die als lebender Beweis dafür gelten kann, dass es sich lohnt, Ideale zu haben und für sie einzustehen – und ein anständiger Mensch zu bleiben.
 
Kheiron ist ein bravouröser Drahtseilakt gelungen: Er hat die Geschichte seiner Familie verfilmt, ohne auch nur eine Sekunde lang in Sentimentalität zu verfallen – und dennoch starke Gefühle zuzulassen. Und obwohl ihm seine Protagonisten so nahe stehen wie sonst niemand, zeichnet er sie mit feiner Ironie – ohne sie lächerlich zu machen: Man lacht nicht über sie, sondern mit ihnen. Und spürt, wie sich die Beklemmung, in der sie leben, dadurch zuweilen ein wenig lockert. Großartig. Anschauen!
 
Text: Erika Weisser / Fotos: : NFP marketing & distribution* / Foto: Reza / Adama Pictures-Gaumont
 

 
 
 
 
 
Nur wir drei gemeinsam
Frankreich 2016
Regie: Kheiron
Mit: Kheiron, Leila Bekhti, Gérard Darmon, Zabou Breitman u.a.
Laufzeit: 102 Minuten
Verleih: NFP
Kinostart: 30. Juni 2016
 
 
 
 
 
 
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e-mail an: gewinnspiel@chilli-online.de, Stichwort: Gemeinsam