Falk Pharma investiert 50 Millionen Euro auf dem Güterbahnhof Bauen & Wohnen | 19.02.2020 | Lars Bargmann

Geplante Bebauung: Die Gebäude auf dem Baufeld D2 sehen aus wie ein E und I. Der Haupteingang soll am Platz liegen.

Drucksache BaUStA-19/005: Was das Freiburger Stadtmagazin chilli bereits im vergangenen April exklusiv berichtet hatte, steht nun in einer Vorlage für den Freiburger Bauausschuss: Demnach will die Dr. Falk Pharma GmbH vier insgesamt rund 14.000 Quadratmeter große Grundstücke auf dem Güterbahnhof-Areal gegenüber der Lokhalle kaufen. Dazu müssen der Bebauungsplan, der Flächennutzungsplan und ein städtebaulicher Vertrag geändert werden. Das Verfahren läuft.

Das Arzneimittelunternehmen ist derzeit mit rund 200 Beschäftigten im Gewerbegebiet Hochdorf beheimatet und plant nun einen 50 Millionen Euro teuren Neubau für die Verwaltung sowie Räume für Schulung, Forschung und eine Kantine. Zur Lokhalle hin sind als Blockrandbebauung fünfgeschossige Gebäude möglich, nach Osten ein dreigeschossiges. Der zentrale Eingang zum neuen Falk-Campus soll am geplanten öffentlichen Platz vis-à-vis dem Kreativpark platziert, die gesamte Entwicklung in einem Realisierungswettbewerb kreiert werden. „Der neue Standort direkt gegenüber der Lokhalle sei „ideal, um weiter innovativ wachsen zu können“, meldet das Unternehmen dem chilli.

Auf dem Areal wären mehr als 30.000 Quadratmeter baubar. Der Bodenrichtwert liegt bei 260 Euro. Markiert der auch den Kaufpreis, würden die Grundstücke 3,64 Millionen Euro kosten. Es werden aber auch deutlich höhere Preise erzielt. 

Das Baufeld ist von der Paul-Ehrlich-, der Ingeborg-Krummer-Schroth- und der Eugen-Martin-Straße umschlossen. Ursprünglich sollte dort unter anderem die Freiburger Stadtbau GmbH geförderte Mietwohnungen bauen. Dies soll nun an anderer Stelle geschehen. Die Eigentümerin, die Aurelis Real Estate, muss für die bereits vierte Änderung des Bebauungsplans 2-89.2d – er erstreckt sich auf 37.700 Quadratmeter – und der damit verbundenen Wertsteigerung gut 4400 Quadratmeter kostenlos ans Rathaus übertragen. Insgesamt waren es rund 20.000.

„Die Falk Pharma GmbH ist für Freiburg ein sehr wichtiges Unternehmen, dem im Güterbahnhofsareal eine hervorragende Perspektive für seine weitere Entwicklung geboten werden kann“, heißt es in der Vorlage. Was dort nicht steht: Das 1960 von Herbert Falk gegründete Familienunternehmen ist einer der größten Gewerbesteuerzahler. 2018 setzte der Konzern (mit Töchtern in Großbritannien, Spanien, Portugal, Russland, Niederlande, Österreich und Neuenburg am Rhein) 424 Millionen Euro um, zahlte 42,8 Millionen Euro Steuern, hatte danach immer noch fast 99 Millionen Euro Gewinn. 

Quelle: © AS + P / Aurelis