Jenseits des Normalen: Dürrschnabel Industriebau arbeitet erfolgreich gegen viele Probleme Bauen & Wohnen | 30.08.2022 | Lars Bargmann

„Ich hoffe, dass sich das wieder auf ein normales Maß einpendelt.“ Sagt Stefan Schäfer, Geschäftsführer der Dürrschnabel Industriebau GmbH mit Sitz in Emmendingen. Und meint damit zweierlei: Die Preise und Lieferzeiten von Baustoffen, aber auch die von Corona-Ausfällen gebeutelten Fachplaner, die mit dem Liefern von Plänen viel zu oft hinterherhinken.

Eine Vollbremsung gab es aber noch nicht auf den zahlreichen Baustellen, die der Generalunternehmer aktuell managt. Aber welche Baustelle läuft derzeit schon mit Vollgas? Schäfer merkt bereits, dass die Flut von Anfragen von Auftraggebern, die noch das Frühjahr bestimmt hatte, peu à peu abebbt. Derzeit aber haben er und sein Geschäftsführerkollege Markus Keune alle Hände voll zu tun.

Auf dem Güterbahnhof, wo die Dürrschnabel insgesamt 120 Wohnungen mit und für die Kirschner Wohnbau GmbH baut, ist der Rohbau beim Projekt IKS 4 (Ingeborg-Krummer- Schroth-Straße) Ende August fertig, beim benachbarten IKS 2 wird aktuell das Erdgeschoss gegossen. Der Rohbau ist noch im Plan, danach aber ist Keune zeitlich auf hoher See.

Ein Beispiel: Der Diplom-Ingenieur braucht für das Gesamtvorhaben etwa 8400 Quadratmeter Eichenparkett, das der Käufer bei einer Bemusterung ausgewählt hat. So weit, so normal. Als der Geschäftsführer beim Hersteller anrief, um die Tranche zu ordern, hieß es: Im laufenden Jahr nehmen wir keine Bestellungen mehr entgegen. Nicht einmal bestellen kann Keune. Nun versucht er, das Material „tröpfchenweise“ zu bekommen, und wenn das gelingt, kann der Parkettleger eben auch nur tröpfchenweise verbauen. „So etwas habe ich in den vergangenen 25 Jahren nicht erlebt“, sagt Keune. Der Markt, wenn man ihn noch so nennen möchte, kann derzeit jeden Bauzeitenplan nach zwei, drei Anrufen wieder zu Makulatur machen.

Ebenfalls auf dem Güterbahnhof liegt die Baugenehmigung für den 1400 Quadratmeter großen Edeka-Markt im Projekt Quadriga mittlerweile vor, hier zeichnet der Generalunternehmer für den Innenausbau verantwortlich. Nur einen guten Kilometer weiter nördlich läuft bereits der Innenausbau für einen rund 3,5 Millionen Euro (netto) teuren Neubau des Reha-Vereins.

Etwa diese Summe verbaut die Dürrschnabel auch für den Haustechniker Rudolf Sexauer GmbH in Bötzingen, wo nach der Sommerpause der Hochbau für ein 1550 Quadratmeter fassendes Betriebsgebäude beginnt. Eine neue Lagerhalle in Ehrenkirchen steht kurz vor der Übergabe.

Am Schnaitweg in Littenweiler steht Schäfer kurz vor dem ersten Richtfest für insgesamt fünf Gebäude mit 43 Wohnungen. Ebenfalls für die Kirschner Wohnbau bauen die Emmendinger in Haslach an der Gehrenstraße auf rund 1500 Quadratmetern Fläche 21 Wohnungen – darunter zwei mietpreisgedämpfte – und zwei kleine Gewerbeeinheiten. Hier gibt es wegen des Hickhacks von Robert Habeck um die KfW-Förderung Verzögerungen. Und an der Blumenstraße in St. Georgen organisiert die Dürrschnabel für einen Privaten den Bau von drei Gebäuden mit 15 Wohneinheiten.

Zur Stammkundschaft zählt die Sick AG, die nun auch beim dritten Neubau in den vergangenen Jahren auf die Dürrschnabel setzt. Nach dem neuen Produktionsgebäude in Reute und dem Bürogebäude Z6 in Waldkirch sollen die Emmendinger auch das nächste Verwaltungsgebäude am Stammsitz bauen. Volumen: 25 Millionen Euro (brutto) für rund 9500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. „Wir freuen uns sehr, dass wir erneut für einen renommierten Weltmarktführer bauen dürfen“, so Keune.

Und schon bald rechnen er und Schäfer zudem mit dem Auftrag für ein großes Verwaltungsgebäude im Gewer- begebiet Hochdorf. Von diesem Auftraggeber, der Firma Fritz Düsseldorf, hatte die Dürrschnabel nach ihrer Gründung im Jahr 1995 den ersten Großauftrag bekommen. Anders als die aktuelle Lage auf den Baustellen ist die Treue der Stammkundschaft bei der Dürrschnabel durchaus normal.

Visualisierung: © Kirschner Wohnbau