Neue Parkanlage am Pulverturm: 700.000 Euro für ein neues Kleinod Bauen & Wohnen | 04.09.2019 | Lars Bargmann

Der Patient war fast schon tot, jetzt ist er wieder quicklebendig: Die Grünanlage zwischen Wallstraße und Greiffeneggring wurde unlängst von Baubürgermeister Martin Haag und Mitstreitern feierlich eröffnet. Sie ist kaum wiederzuerkennen.

„Man wundert sich, was man aus so einer Fläche machen kann“, sagte Haag vor 150 Interessierten. Und hatte guten Grund dazu: Die Anlage am Pulverturm, die nun Mehrgenerationenplatz genannt wird, ist eine der raren grünen Flächen in der Innenstadt. Vorher führte sie ein Schattendasein, marode Sitzbänke und Spielgeräte, zugewachsene Wege, für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen kaum zu erreichen – was aber angesichts der gebrauchten Junkie-Spritzen und Scherben am Boden auch nicht jederfraus Sache gewesen wäre.

Das Areal hat historische Dimensionen: Am Pulverturm sind Teile der mittelalterlichen Stadtmauer zu sehen, hinter dem Einrichter Die Küche wurde eine Ecke der alten Vaubanschen Festungsanlage mit Corten-Stahl modern interpretiert. Was fehlt, ist noch ein grafischer Hinweis darauf. Dafür ist der kleine Park nun rollstuhlgerecht, hat Wasserpumpe, Kletteranlage, Rutsche, Sandkasten und Schaukel, eine kleine Bühne, einen Duftgarten, ein Trampolin, Stein- und Holzbänke – und viel Licht

„Traumhaft schön“, kommentierte Küchen-Inhaber Marc Boehlkau, „hoffentlich gehen die Leute damit respektvoll um.“ 700.000 Euro investierte das Rathaus ins 3500 Quadratmeter große Bodendenkmal, in dessen Mitte übrigens einst ein Flutgraben der Dreisam lag. Mitgemacht bei der Planung hatten Bürger, Anwohner und der Lokalverein Innenstadt. 420.000 Euro gab es aus Bundes- und Landesmitteln durch das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz. „Viele unserer Wünsche wurden von der Stadt aufgenommen, wir sind sehr zufrieden“, sagte die Lokalvereinsvorsitzende Anca Rosler-Koslar.

Nun wolle man gemeinsam mit der Stiftungsverwaltung 200.000 Euro für die Umgestaltung des Spielplatzes am Colombipark sammeln. Auch der führt heutzutage ja eher ein Schattendasein.

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