Schreiner-Azubis trotzen dem Trend – Freiburgs Schreinerinnung vor dem Jubiläumsjahr Handwerk | 22.02.2025 | Marianne Ambs

Uns gibt es seit 199 Jahren“, weist Innungsobermeister Bernhard Schwär auf ein Jubiläumsjahr hin, das 2026 gefeiert wird. „Das ganze Jahr hindurch. Jede unserer Veranstaltungen steht 2026 im Zeichen des 200-jährigen Jubiläums.“ Die Rede ist von der Schreinerinnung Freiburg. Diese setzt sich engagiert für die Belange und Wünsche ihrer knapp 80 Mitgliedsbetriebe ein, von Schreinereien und Tischlereien in Freiburg und Umgebung.
Als die Schreinerinnung 1826 als Zusammenschluss selbstständiger Schreinermeister in Freiburg gegründet wurde, war die Zeit eine andere, die Aufgaben der Innung auch. Als Basisorganisation der handwerklichen Selbstverwaltung bietet die Innung aber bis heute viele Vorteile für die Unternehmen und somit auch für die Kundschaft der Mitgliedsbetriebe. Eine Innungs-Mitgliedschaft sei für die Betriebe quasi ein Gütesiegel für handwerkliche Qualitätsarbeit, ist der Innungsobermeister sicher. Natürlich bleibe die Schreinerinnung eine der Tradition verwurzelte Organisation, man gehe aber selbstverständlich mit der Zeit.
Ein wichtiger Aufgabenbereich ist die Ausbildung von jungen Schreinerinnen und Schreinern. Der Nachwuchs zeigt steigendes Interesse an dem Handwerksberuf, der sich in Jahrhunderten immer neu erfunden hat. Nicht nur individuelles Möbel-Design, auch der Innenausbau, das Restaurieren und Reparieren sind Tätigkeitschwerpunkte. Wer den Beruf erlernen will, sollte technisches Verständnis und geschickte Hände mitbringen – und viel Fantasie.
Die Innung unterstützt sowohl Azubis als auch Ausbildungsbetriebe während der dreijährigen Ausbildung zum Schreiner auf vielen Ebenen. Einmal im Jahr wird von der Innung die Gesellenprüfung abgehalten. Den Abschluss ihrer Ausbildung feiern die jungen Schreinergesellinnen und Schreinergesellen bei der Freisprechungsfeier mit ihren Ausbildern und den Prüferinnen. Dabei werden auch die Formpreise vergeben, die in Zusammenarbeit mit dem Landesfachverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg ausgelobt werden. Die für den Formpreis ausgewählten Gesellenstücke werden von einer Fachjury gesichtet, ausgesucht und ausgestellt. Auch der Publikumspreis ist beliebt: Jeder Interessierte kann in der Sparkasse Freiburg die Ausstellung besuchen, in der Meckelhalle sein Lieblingsstück auswählen und eine Stimme abgeben. Jedes Jahr kommen etwa 700 Bewertungen von Besucherinnen und Besuchern zusammen.
Ältester Baustoff der Welt
In Freiburg und Umgebung entscheiden sich immer mehr junge Menschen für das Schreinerhandwerk, die Zahl der Gesellinnen und Gesellen steigt von Jahr zu Jahr. 38 Lehrlinge waren es im Innungsgebiet im vergangenen Jahr. In den Jahren vor der Pandemie waren es 25 bis 30 Auszubildende. Ein wichtiger Aspekt für junge Menschen, den Schreinerberuf zu erlernen, ist wohl die Nachhaltigkeit. Holz ist ein natürlicher und nachwachsender Werkstoff. Vielleicht der älteste der Welt. Und damit so modern wie eh und je.