Nummer 2 auf D1-4: Stuckert Wohnbau bringt zweites Projekt auf Güterbahnhof Bauen & Wohnen | 14.09.2022 | Lars Bargmann

Unter der Chiffre D1-4 verbirgt sich ein gut 3500 Quadratmeter großes Grundstück auf dem Güterbahnhof an der Ecke Eugen-Martin- und Ingeborg- Krummer-Schroth-Straße.

Auf diesem will die Stuckert Wohnbau AG – nach dem ausverkauften Projekt My Urban Living in Sichtweite – ein zweites Bauvorhaben realisieren. Mit 62 Wohnungen. Der Bauantrag soll noch im September eingereicht werden.

D1-4 ist wohl das letzte Grundstück auf dem rund 39 Hektar großen Areal, auf dem die Wohnungen im Einzelverkauf an die neuen Eigentümer vergeben werden. Den vorgeschalteten Fassaden-Wettbewerb hatte das Büro MoRe Architekten (Freiburg, Hamburg) gewonnen. In der Begründung der Jury heißt es, dass die Mitglieder insbesonderedie Anlehnung des Entwurfs an die Fassadensprache der historischen Industrie-, Gewerbe- und Bahnbauten durch die Verwendung von Klinkermaterial als stimmig und passend empfanden.

Das fünf- bis sechsgeschossige Gebäudeensemble wird – von der benachbarten Lokhalle mal abgesehen – das einzige Gebäude im Quartier sein, das ohne Putzfassaden daherkommt und dafür komplett in Klinkerbauweise ausgeführt wird. „Wir werden vor Ort mehrere Muster aufbauen, bevor wir entscheiden, welcher Klinker in welchem Farbton und welchem Verbund am besten passt“, sagt Marc Stuckert.

Der kaufmännische Vorstand hat gemeinsam mit seinem Bruder Claudio (Technik-Vorstand) und dem routinierten Prokuristen Aribert Frece das Ruder im Unternehmen übernommen. Firmengründer Carlos Stuckert hat sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen.

Im Wohnungsmix dominieren drei Zimmer, es gibt aber auch Zweiraumwohnungen und knapp 20 mit vier Zimmern. Zur Abendsonne hin öffnet sich ein großer Innenhof. „Das wird sehr hochwertig, es gibt viele Anlehnungen ans Urban Gardening, der Hof
wird eine tolle Atmosphäre haben“, sagt Frece. Über die Verkaufspreise ließe sich indes heute noch nicht viel sagen. Am Markt herrscht viel Ungewissheit.

Beim Quartier am Elzufer in Kollnau hatte Stuckert den Rohbau ausgeschrieben, als die Angebote ins Haus flatterten, zogen die Chefs
aufgrund der nicht zu verdauenden Preise die Ausschreibung zurück. „Das haben wir in unserer 25-jährigen Geschichte noch nie gemacht“, sagt Stuckert. Doch die Preisturbulenzen würden sich peu à peu wieder beruhigen, seit Juni schreibt der Bauträger wieder aus.

Muss er auch, denn es stehen parallel mehrere andere Projekte an: In Müllheim hat Stuckert zwei Bauanträge für insgesamt 38 Wohnungen in sechs Gebäuden eingereicht. Beim Großprojekt in Achern mit insgesamt 380 Einheiten sind vier Bauabschnitte fertig, zwei weitere sind derzeit im Bau (ein Reihenhaus ist dort ab 450.000 Euro zu haben). In Kenzingen an der Wiesenstraße wird es nach dem Seeleben- Projekt noch ein weiteres Bauvorhaben mit rund 40 Wohneinheiten geben.

Und auch in Kollnau hat Stuckert ein größeres Projekt in der Vorbereitung: Dort sollen neben 16 öffentlich geförderten Mietwohnungen 71 Eigentumswohnungen erstellt werden. Auch bei der Stuckert Wohnbau AG dominiert mithin derzeit das Umland. Das jüngste Freiburger Kind auf D1-4 wartet derweil noch auf seinen Namen.

Visualisierung: © MoRe