Wieder auf Vor-Corona-Niveau: S-Immo schrammt knapp an Fünfjahresrekord vorbei Bauen & Wohnen | 19.02.2022 | Lars Bargmann

Sonnhalde Waldkirch Herrliche Hanglage: Mit dem Neubauvorhaben Sonnhalde hat das Team um Oliver Kamenisch Attraktives im Portfolio.

Die Immobiliengesellschaft der Sparkasse Freiburg hat im vergangenen Jahr 124 Immobilien im Wert von 57 Millionen Euro vermittelt. Und hätte die Pandemie nicht dem Verkauf einer millionenschweren Immobilie im Dezember kurzfristig noch einen Strich durch die Rechnung gemacht, dann hätte S-Immo-Geschäftsführer ­Oliver ­Kamenisch gar das beste Ergebnis seit 2017 eingefahren.

Es war alles gerichtet, der Notartermin stand, die Käufer aus dem Ostblock wollten anreisen, durften aber dann coronabedingt nicht. „So haben wir eben in diesem Jahr einen guten Start“, erzählt Kamenisch beim Besuch in der Redaktion.

Im ersten Corona-Jahr waren die Experten des größten Maklers in Südbaden 119 Mal zum Notar gegangen, um bei der Unterzeichnung der Kaufverträge im Wert von 48 Millionen Euro dabei zu sein. Neun Millionen mehr waren es 2021. „Wir sind nun wieder auf Vor-Corona-Niveau“, sagt Kamenisch. Nur fünf Prozent der vermarkteten Wohnungen oder Flächen waren neue.

Die S-Immo ist traditionell stark im Bestand unterwegs, hat aber nach dem großen Neubauprojekt auf dem Güterbahnhof (wir berichteten) aktuell mit dem Bauvorhaben an der Sonnhalde in Waldkirch auch wieder frische Ware im Angebot. Es gibt zwei Bauabschnitte mit jeweils vier Häusern.

Für den ersten Bauabschnitt hat Kamenischs Team aktuell bereits 13 Kaufzusagen, ab April soll protokolliert werden. Der Bauherr, die Projektgesellschaft Sonnhalde GmbH & Co. KG, hat nach dem Wegfall der KfW-55-Förderung schnell reagiert und baut nun nach dem strengeren KfW-40-Standard. Dadurch steigt der durchschnittliche Quadratmeterpreis um 200 auf 6200 Euro, rechnet der Geschäftsführer vor. Auf der anderen Seite bekommen die Käufer die Zuschüsse. Wenn die KfW bis dahin wieder handlungsfähig ist (siehe Beitrag auf Seite 6).

Auf der Käuferseite waren bei den Bestandsimmobilien im vergangenen Jahr 80 Prozent Private, Eigennutzer oder Kleinanleger, 20 Prozent waren Investoren, darunter auch einige Family Offices. „Darunter sind auch viele Wiederholungstäter“, sagt Kamenisch.

Oliver Kamenisch

Oliver Kamenisch

Bei den Verkäufern gebe es indes immer mehr Erbengemeinschaften, die Familienbesitz veräußern. Im Gegensatz zu Freiburg gibt es im Umland – bezogen jeweils auf die Größe der Kommune – aktuell mehr Angebote. Gerade in Waldkirch tut sich seit Jahren vieles. Und dank des Einsatzes des dortigen Geschäftsstellenleiters Thomas Kern, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht, laufe dort auch sehr viel über die S-Immo: „Die Kollegen machen da einen sehr guten Job.“

Kamenisch selbst arbeitet weiter an der Digitalisierung seiner Firma. Erstmals bietet die S-Immo nun auch ein digitales Bieterverfahren an. Bieter bekommen dabei eine Nummer, dann gibt es eine Online-Bieterstunde, und nach dem letzten Gebot läuft der Countdown dann noch fünf Minuten weiter. Der Eigentümer verfolgt das live mit, darf aber nicht selbst mitbieten.

„Dieses Verfahren ist sicher nicht für jeden Verkäufer geeignet, es gibt viele, die diskreter vorgehen, aber es ist anonymer als eine öffentliche Versteigerung“, so Kamenisch. Das Tool dazu haben Experten der Sparkasse in Bremen kreiert. 360-Grad-Besichtungen zählen bei der S-Immo genauso zum digitalen Establishment wie Webinare für Interessierte oder das Homestaging (siehe Infobox), bei dem leere Räume mit Leben gefüllt werden, um Kaufinteressierten ein Gefühl für die Einrichtungsmöglichkeiten zu geben. Entsprechende Videos sind auf der Homepage zu finden.

Mehr Infos zum Homestaging gibt es unter www.s-immobilien-freiburg.de/service/homestaging.php, zu den aktuellen Webinaren unter: www.s-immobilien-freiburg.de/meeting

Visualisierung: © S-Immo, Foto: © bar