Zwei Messen für vier Wände: In Freiburg wachsen GETEC und IMMO zusammen Bauen & Wohnen | 09.02.2023 | Lars Bargmann

viele Menschen zwischen den Messeständen Viele Menschen, viele Fragen: An den Messeständen und bei Vorträgen finden die Besucher Antworten, aktuelle Trends und Angebote.

Die 14. GETEC (Gebäude.Energie.Technik) und die ebenfalls 14. IMMO-Messe in Freiburg rücken näher zusammen. Vom 10. bis 12. Februar präsentieren 160 Aussteller nun gemeinsam Produkte und Dienstleistungen rund ums Kaufen, Bauen und energetische Sanieren. Die Veranstalter Solar Promotion GmbH und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH (FWTM) erwarten rund 10.000 Besucher.

Während die Messe Karlsruhe ihre Inventa 2023 abgesagt hat, laufen in Freiburg beide Messen mit breit gefächertem und qualitativ hochwertigem Rahmenprogramm. Die GETEC wird etwa zeigen, wie man im eigenen Heim möglichst wenig fossile Energie verbraucht, in welchen Bereichen auch Mieter·innen aktiv werden können und welche neuen Rahmenbedingungen es für eine erfolgreiche Klimawende vor Ort braucht. Die Besucher-Fachmesse richtet sich sowohl an die breite Öffentlichkeit als auch an Fachpublikum der gebäudebezogenen und kommunalen Energiewende.

„Wer heute baut oder saniert, der kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und die Unabhängigkeit vom Import fossiler Brennstoffe stärken“, wird Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und zugleich Schirmherrin der GETEC, zitiert.

Bauherren und Gebäudeeigentümer können bei den kostenfreien Seminaren neue Kenntnisse erlangen oder alte vertiefen. Im Fokus dabei: Energiesparen mit geringinvestiven Maßnahmen, Photovoltaik und E-Mobilität sowie das fossilfreie Heizen. Die Nutzer- und Fachseminare werden vom Umweltschutzamt der Stadt Freiburg zusammen mit der Energieagentur Regio Freiburg veranstaltet.

Balkonstrom aus der Steckdose

Experten der Vereine fesa und Solar Zukunft zeigen derweil beim Schau-Workshop Balkonsolar die Grundlagen zum Bau von Steckersolargeräten für den Balkon, zum Beispiel auch mit Modulen aus zweiter Hand. Tipps gibt es zudem über die rechtlichen Grundlagen bei der Anmeldung beim Energieversorger.

Bei der Sonderschau Urbane Mobilität werden die neuesten Entwicklungen und Trends zu den Themen Ladeinfrastruktur, Batterietechnik und Flotten präsentiert – und natürlich gibt es vor Ort auch elektrisch und nachhaltig betriebene Fahrzeuge. Der Markt für E-Autos befindet sich auf der Überholspur: Mittlerweile werden die meisten elektrisch betriebenen Autos in Europa in Deutschland verkauft. Unter den 2,65 Millionen Neuwagen, die im vergangenen Jahr hierzulande zugelassen wurden, waren mehr als 470.000 reine Stromer (plus 32 Prozent zum Vorjahr) und knapp 363.000 Plug-in-Hybride.

Stolpersteine aus dem Weg räumen

Einen festen Platz in der GETEC-Landschaft hat der Marktplatz Energieberatung, der von der Energieagentur Regio Freiburg betreut wird. Ein besonders in diesen Zeiten sicher hoch frequentiertes Angebot. Die Handwerkskammer Freiburg, Mitveranstalter der GETEC, und die Klimapartner Oberrhein zeichnen fürs Thema „Energiewende vor Ort – Wunsch und Wirklichkeit“ verantwortlich. Hier spielen Fachkräftemangel, Lieferrückstände, hohe Materialkosten oder auch die aufgetürmten bürokratischen Hürden tragende Rollen. Lokale Macher und Entscheider debattieren über Lösungen, wie die verschiedenen Stolpersteine aus dem Weg zu räumen sind.

Beim Holzbauforum gibt es Fachvorträge von Experten, vom GETEC-Stammgast Holzbau Bruno Kaiser etwa zum Thema „Mehrgeschossiger Wohnungsbau in Holz – die Zukunft der Stadtplanung“, die sich an Architekten, Planer, Energieberater, Holzbauer, Ingenieure und Interessierte wenden. Auf der Messe verleiht die Stadt Freiburg zudem gleich am Eröffnungstag ihren Klimaschutzpreis „Climate First“ und einen neuen Naturschutzpreis, die mit insgesamt 16.000 Euro dotiert sind.

„Gerade in diesen Zeiten, wo sich alle mit energetischen Sanierungen befassen, nicht zuletzt wegen der Energiekrise, gibt die GETEC Antworten auf so gut wie alle Fragen dazu“, betont FWTM-Geschäftsführer Daniel Strowitzki.

Wer nicht selber sanieren oder bauen will, wird auf der IMMO einen Überblick über das aktuelle Portfolio von Bauträgern oder Maklern finden, kann sich aber auch bei Finanzierungsexperten, Architekten und Versicherern schlauer machen. Oder einen Partner für den Immobilienverkauf finden.

Deutlich ans Fachpublikum richtet sich das 3. IMMO-Update, zu dem 250 Investoren von Wohn- und Gewerbeimmobilien, Eigentümer, Vermieter, Bauträger, Stadtplaner, Architekten, Makler und Menschen aus der Immobilienwirtschaft erwartet werden. Zu den Rednern gehören Marcel Fratzscher (Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung), Marco Wölfle (wissenschaftlicher Leiter des Center for Real Estate Studies an der Steinbeis-Hochschule Berlin) und Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag.

„Durch die Ergänzung der IMMO mit dem IMMO-Update hat sich die Messe zum regionalen Branchentreff der Immobilienwirtschaft entwickelt“, sagt Strowitzki. Gerade wegen der seit Jahren angespannten Situation am Immobilienmarkt sei es besonders wichtig, Kauf- und Mietinteressierten eine Plattform zur Information und zum Austausch zu bieten.

Zudem gibt es schon in seiner zwölften Auflage den Kongress Klimaneutrale Kommunen, zu dem mehr als 250 Referierende, Teilnehmer und Aussteller erwartet werden. Kernthema: Wie können Kommunen möglichst schnell Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und so ihre Zukunftsaufgabe Energiewende weiterführen.

Info

GETEC und IMMO 2023
Wo: Messe Freiburg
Wann: 10.–12. Februar
Wie viel: Tickets ab 6 Euro
Web: getec-freiburg.de
immo-messe.freiburg.de
immo-messe.freiburg.de/immo-update
klimaneutrale-kommunen.de

Foto: © FWTM