Drogen, Elfenbein, Bargeld: HZA Lörrach bilanziert 2023 business im Breisgau | 22.05.2024 | Lars Bargmann

Ein Bild vom Zoll.

Das Hauptzollamt Lörrach (HZA) hat im vergangenen Jahr 4,1 Milliarden Euro an Zöllen, Einfuhrumsatzsteuer und Verbrauchsteuern verbucht. Zudem wurden kiloweise Drogen und Bargeld beschlagnahmt.

Den Löwenanteil bringt mit 3,8 Milliarden Euro die Einfuhrumsatzsteuer. Die reinen Zolleinnahmen legten um 15 auf 59 Millionen Euro zu, die fast vollständig an die EU abgeführt werden. Bei den Verbrauchsteuern (Tabak, Kaffee, Alkohol, Strom) ergibt sich ein Plus von 21 auf 225 Millionen Euro. Fürs HZA arbeiten auf  fast 5000 Quadratkilometern rund 1000 Beschäftigte.

Im vergangenen Jahr gab es nur noch 16 Beanstandungen wegen fehlender oder gefälschter CE-Kennzeichen. Halb so viele wie 2022. Die Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie schützt nicht nur das geistige Eigentum von Unternehmen, die in die Entwicklung von Produkten erhebliche geistige und finanzielle Ressourcen stecken. Billig produzierte gefälschte Markenware sei obendrein häufig mit Schadstoffen belastet oder berge andere Gefahren in sich, heißt es in einer Pressemitteilung.

10.499 gefälschte Gegenstände wurden beschlagnahmt, da­runter 10.000 Halstücher mit falscher Herkunftsbezeichnung. Verdoppelt hat sich die Zahl der artenschutzrechtlichen Verstöße auf zehn. Darunter ein Klavier mit Elfenbeintastatur.

Rund 820.000 Lkw haben den Grenzübergang Weil am Rhein in beide Richtungen passiert, beim Zollamt Rheinfelden-Autobahn wurden rund 553.000 Brummis gezählt. 94.000 Privatpersonen wurden kontrolliert. Dabei kam es zu mehr als 150 Festnahmen. Insgesamt wurden bei Grenzkontrollen und in Postsendungen 263 Gramm Heroin, 34 Kilogramm Kokain, vier Kilo Amphetamine, 35 Kilo Haschisch, 410 Kilo Marihuana, 19 Kilo Kath (enthält Amphetamin-ähnliche Substanzen) sowie 650 Ecstasy-Tabletten sichergestellt.

Außerdem mehr als 60.000 unversteuerte Zigaretten, ein halbautomatisches Gewehr, mehr als 90 nach waffenrechtlichen Bestimmungen verbotene Gegenstände und über 800 nicht zugelassene Feuerwerkskörper. Die Gesamtsumme der sichergestellten Barmittel (man darf höchstens 10.000 Euro aus Nicht-EU-Staaten wie der Schweiz über die Grenze bringen) belief sich auf 360.000 Euro, 2022 lag dieser Betrag bei 690.000 Euro.

Die Zöllner sind auch für andere Behörden und öffentlich-rechtliche Organisationen (etwa Bundesagentur für Arbeit, Jobcenter und Familienkassen, für Krankenkassen und Berufsgenossenschaften) tätig. Dabei wurden 97,5 Millionen Euro beigetrieben. Im Jahr 2022 hatte das HZA 4,7 Milliarden Euro verbucht.

Foto: © HZA Lörrach