»Ökologie schützen«: Klimaschutzprojekt »Wa-Kli’s Brot« gewinnt Zacharias-Preis Politik & Wirtschaft | 29.11.2021 | pt

Brot

Wie schmeckt ­eigentlich Naturschutz? Dieser Frage sind Landwirte, Müller und Bäcker aus Südbaden nachgegangen. Herausgekommen ist ein Brot aus regenerativem Weizen, das ein Bewusstsein für Klimaschutz und Handwerk schaffen soll.

Im Wasserschutzgebiet rund um das Wasserwerk Hausen gelten ­strenge Regeln für Landwirte: Angebaut werden dürfen dort nur bestimmte Fruchtfolgen. Der Einsatz von ­Dünger und Pflanzenschutzmitteln ist nur eingeschränkt erlaubt. Um Humus auf den Flächen aufzubauen, werden die Acker über den Winter begrünt. „Die Widerstandsfähigkeit der Böden wird dadurch gestärkt“, erklärt Tasmin Taskale, Referentin beim Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband.

Rund 14 Tonnen Weizen hat die Ernte in dem Schutzgebiet vergangenes Jahr eingebracht. Verarbeitet wurde das Getreide zu zehn Tonnen Ruchmehl, das mehr Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe beinhaltet als herkömmliches Weizenmehl und außerdem herber schmeckt. Auch das damit gebackene Wasser- und Klimaschutzbrot „Wa-Kli’s Brot“ ist nicht bloß Belaghalter. „Es ist ein Brot mit Eigengeschmack, mild, nussig und kernig“, beschreibt Projektpartnerin Michaela Reiß.

4.20 Euro kosten 650 Gramm „­Wa-Kli’s“ in einer ihrer 16 Backstuben. Die Bäckermeisterin will damit Kunden für regenerative Landwirtschaft und ihr Handwerk sensibilisieren. „Wir haben uns überlegt, wie man wachrütteln kann“, sagt die 40-Jährige. Auch Gustav Grether von der Grether­mühle ist froh um die Publicity, die nicht zuletzt der Gewinn des Zacharias-Kommunikationspreises brachte: „Ich begrüße sehr, dass wir hier ein regionales Produkt herstellen können, bei dem sichtbar wird, dass wir unsere Ökologie schützen und dass regionale Kreisläufe funktionieren.“

Foto: © Zacharias